Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Beveraue (WAF-072)

Objektbezeichnung:

NSG Beveraue

Kennung:

WAF-072

Ort: Telgte
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 22,40 ha
Offizielle Fläche: 22,40 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2008
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3912-0096
Kennung:

BK-3912-0096

Objektbezeichnung:

Niederungen der Bever nördlich Haus Langen bis östlich von Westbevern

Link zur Karte: BK-3912-0096
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst den kleinen Tieflandfluss Bever mit seinen Auenbereichen und teilweise darüberhinaus gehenden Waldkomplexen. Die ca. 10 m breite Bever ist ein langsam fließender, begradigter und regulierter Tieflandfluss, der mit weiten Schwüngen durch die Niederung fließt. Die Bever ist an den Ufern mit einem Regelprofil 1:1 bis 1:2 versehen, die Ufer sind teilweise mit Holzfaschinen, teilweise mit Steinschüttungen befestigt, im Ort Westbevern auch mit Steinsatz und Betonmauern. Am Haus Langen ist die Bever mit einem über 1 m hohen Stauwehr reguliert, ca. 4 weitere, aber niedrige Sohlgleiten und Sohlschwellen liegen in dem gesamten Gewässerabschnitt. Die Gewässersohle ist überwiegend naturnah mit sandigem Substrat, enthält teilweise auch zerfallende Steinschüttungen. Trotz der Gewässerregulierung ist der Fluss nach § 62 LPflG NRW geschützt, da eine üppige schwimmende und flutende Vegetation mit Gelber Teichmummel (Nuphar lutea), Spiegelndem Laichkraut (Potamogeton lucens), Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus), Pfeilkraut (Sagittaria sagittifolia), Igelkolben (Sparganium emersum) und Gemeinem Hornkraut (Ceratophyllum demersum) im Wasser siedelt. Die Böschungen werden regelmäßig gemäht und sind mit Rohrglanzgras-Röhricht, Riesenschwaden und Hochstauden bewachsen. Östlich von Westbevern wurde ein einseitiger Ufergehölzsaum gepflanzt, an sonsten fehlen Ufergehölze weitgehend. Das Gebiet wird im folgenden von Osten nach Westen flussabwärts beschrieben. Die Niederung wird im östlichen Teil des Gebietes vorwiegend von Ackerflächen eingenommen, weiterhin von Flächen einer Baumschule. Am östlichen Ortsrand von Westbevern liegt ein Auwaldrelikt mit jungen Erlen, Silberweiden, Bruchweiden und temporären Tümpeln. Im Ort Westbevern reichen die Siedlungsparzellen bis an das Ufer. Westlich von Westbevern findet man sowohl großflächige, stark gedüngte Grünlandflächen als auch Ackerflächen in der Aue. Nördlich der Bever liegt ein Waldkomplex mit naturnahem Buchenwald, Eichenmischwald und feuchten Laubmischwäldern. Ein Erlen-Eschenmischwald mit jungem Baumholz ist als Auwaldrelikt einzustufen und enhäl die Vegetation des Carici-remotae-Fraxinetums. Im Buchenwald und Eichenmischwald ist ein hoher Anteil an Althölzern zu finden. Weiter südwestlich stockt an der Terrassenkante ein Laubholzstreifen mit einem kleinflächigen Erlenbruchwald mit Schwertlilie als Zeiger der eutraphenten Ausbildung. Südlich der Bever wurden drei Altarme raktiviert. Zwei davon sind durchströmt und enthalten teilweise eine lückige flutende Vegetation. Der östlichste Altarm ist nur an einer Seite angebunden und mit Teichmummel (Nuphar lutea) bewachsen. Der Waldkomplex südöstlich der Bever und nördlich Haus Langen umfasst Buchen(misch)wald, Eichenmischwald und Nadelholzforste. Der Buchen- und Buchenmischwald enthält teilweise Altholzbestände, eine Strauchschicht fehlt weitgehend und eine Krautschicht ist nur stellenweise ausgebildet und kennzeichnet die bodensauren Buchenwälder (Luzulo-Fagenion). Zwei uralte Eichen und ebensolche Buchen findet man bei Haus Langen. Die Eichenmischwälder enthalten eine mehr oder weniger üppige Strauchschicht mit Hasel und Buche und in der Krautschicht dominierende Brombeeren. Nach §62 LG NRW sind folgende Biotoptypen geschützt: Altarme, Erlenbruchwald, Erlen--Eschen-Auwald, Weidenauwald. Das Gebiet ist schützenswert als großflächiger Biotopkomplex mit strukturreichen Niederungen und Waldkomplexen, viele Flächen bieten sich für weitere Renaturierungsmaßnahmen an.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (6,58 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (6,65 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (2,83 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Feldgehoelze (nicht FFH-LRT) <NBA0> (0,30 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (1,81 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (2,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,31 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (6,66 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (2,08 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (4,72 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (5,32 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (0,51 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,49 ha)
  • Weiden-Auenwald <AE2> (1,41 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (NaN ha)
  • Douglasienwald <AL1> (NaN ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (0,61 ha)
  • Eschenwald auf Auenstandort <AM3> (0,93 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,30 ha)
  • Hecke <BD0> (1,81 ha)
  • Fettwiese <EA0> (10,00 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland <EC0> (2,02 ha)
  • Altarm, angebunden, nicht durchströmt <FC3> (0,17 ha)
  • Altarm, angebunden, durchströmt <FC4> (0,81 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,14 ha)
  • Tieflandfluss <FO2> (5,85 ha)
  • Sand-, Silikatacker <HA3> (25,00 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einfacher Igelkolben (Sparganium emersum)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Fluss-Greiskraut (Senecio sarracenicus)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Weide (Salix x rubens (S. alba x fragilis))
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Kalmus (Acorus calamus)
  • Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleines Immergrün (Vinca minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Moor-Birke (Betula pubescens subsp. pubescens)
  • Pfeilkraut (Sagittaria sagittifolia)
  • Quirl-Tausendblatt (Myriophyllum verticillatum)
  • Ranken-Lerchensporn (Ceratocapnos claviculata)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rauhes Hornblatt (Ceratophyllum demersum)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spiegelndes Laichkraut (Potamogeton lucens)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weisse Seerose (Nymphaea alba)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Gebirgsstelze (Motacilla cinerea)
  • Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens)
  • Teichhuhn (Gallinula chloropus)
  • Wasserfrosch-Komplex (Rana esculenta-Synklepton)
Schutzziele:
  • Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung eines strukturreichen Biotopkomplexes in einer Flussniederung, als naturnaher Biotopkomplex mit Lebensräumen für heimische, vorwiegend feuchteliebende Flora und Fauna.
Gefährdungen:
  • Ackerbau (in der Aue)
  • Eutrophierung (LW)
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserausbau, Gewaessergestaltung, naturfern (WA)
  • Gewaesserunterhaltung (WA) (Räumung der Bever)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Duengung
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • Gruenlandnutzung extensivieren
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Wiedervernaessung
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.