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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Stockem Nord (SU-126)

Objektbezeichnung:

NSG Stockem Nord

Kennung:

SU-126

Ort: Niederkassel
Kreis: Rhein-Sieg-Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 17,57 ha
Offizielle Fläche: 17,60 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2017
Inkraft: 2017
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5108-0011
Kennung:

BK-5108-0011

Objektbezeichnung:

Kiesgruben zwischen der A 59 und Stockem

Link zur Karte: BK-5108-0011
Objektbeschreibung: Bei dem Gebiet handelt es sich um den auf dem Stadtgebiet von Niederkassel befindlichen Teil der noch im Abbau befindlichen Kiesgrube Liburer See sowie die beiden südlich liegenden Kiesgruben Stockem Ost und Stockem West. Die östliche Abgrabungsfläche ist nicht mehr in Betrieb und die Renaturierung abgeschlossen. Alle drei Abgrabungsflächen werden von großen Stillgewässern eingenommen, die nur stellenweise Flachwasserzonen besitzen und meist von steilen Böschungen begrenzt werden. Diese werden entweder von Gebüschen wie z.T. Brombeergestrüpp oder von mehr oder wenige vegetationsarmen Sand- und Rohbodenflächen eingenommen. Das Gebiet bietet zahlreichen Arten der Stillgewässer sowie Rohbodenbesiedler und Gebüschbewohner Lebensraum. Insbesondere die beiden südlichen Kiesgruben sind von zahlreichen gefährdeten Tierarten besiedelt. So konnten 2007 die Amphibien Wechselkröte, Teichfrosch, Kleiner Wasserfrosch und Teichmolch nachgewiesen werden. (Wechselkröte 2009 im Liburer See bestätigt, LANUV) Die Frühe Heidelibelle sowie zahlreiche Brutvogelarten (u.a. Flussregenpfeifer, Uferschwalbe, Neuntöter, Schwarzkehlchen, Teichhuhn, Teichrohrsänger sowie Zwergtaucher) sowie Nahrungsgäste und Durchzügler wie Schwarzmilan und Wiesenweihe sind hier gesichtet worden (Gutachten Vollmer, 2007). Daneben wurde 2011 als seltene und gefährdete Pflanzenart die Heidenelke nachgewiesen. Daneben stellt das Gebiet aufgrund seiner Größe, der Nähe zu den östlich gelegenen Spicher Seen (Überbrückung der Autobahn durch unbefestigten Feldweg möglich) und dem südwestlich gelegenen NSG Stockemer See ein herausragendes Trittsteinbiotop dar, das im Verbund mit den übrigen, in der Umgebung vorhandenen Abgrabungsgewässern insbesondere für die Wechselkröte im Raum Niederkassel eine wichtige Rolle spielt (vgl. Gutachten Vollmer). Die Erhaltung der Stillgewässer sowie die regelmäßige Freistellung vegetationsarmer Flächen sollte auch nach Aufgabe des Betriebes gewährleistet werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (2,56 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (17,89 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete vegetationsarme Sand-, Kies- oder Schotterflaechen und Rohboeden (nicht FFH-LRT) <NGF0> (2,56 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Saeume und Hochstaudenfluren (nicht FFH-LRT) <NK00> (1,28 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (2,56 ha)
  • Abgrabungsgewässer <FG0> (17,89 ha)
  • Vegetationsarme Kies- und Schotterflächen <GF1> (2,56 ha)
  • Ruderalsaum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KB1> (1,28 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis)
  • Acker-Hundskamille (Anthemis arvensis)
  • Amerikanische Balsam-Pappel Sa. (Populus balsamifera agg.)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Färber-Resede (Reseda luteola)
  • Garten-Melde (Atriplex hortensis)
  • Gebräuchlicher Steinklee (Melilotus officinalis)
  • Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Erdrauch (Fumaria officinalis)
  • Gemeiner Natterkopf (Echium vulgare)
  • Gemeiner Stechapfel (Datura stramonium)
  • Gewöhnliches Eisenkraut (Verbena officinalis)
  • Gift-Hahnenfuss (Ranunculus sceleratus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hasen-Klee (Trifolium arvense)
  • Heide-Nelke (Dianthus deltoides)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Lupine (unbestimmt) (Lupinus spec.)
  • Mehlige Königskerze (Verbascum lychnitis)
  • Neubelgien-Aster Sa. (Aster novi-belgii agg.)
  • Prunus (unbestimmt) (Prunus spec.)
  • Quendel-Ehrenpreis (Veronica serpyllifolia)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanddorn (Hippophae rhamnoides)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schling-Knöterich (Fallopia baldschuanica)
  • Schmalblättriges Greiskraut (Senecio inaequidens)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Nachtschatten (Solanum nigrum)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Silber-Pappel (Populus alba)
  • Silber-Weide Sa. (Salix alba agg.)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Walnuss (Juglans regia)
  • Wasserpest (unbestimmt) (Elodea spec.)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weidenröschen (unbestimmt) (Epilobium spec.)
  • Weisser Steinklee (Melilotus albus)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wilde Karde (Dipsacus fullonum)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung nach Betriebsaufgabe eines Stillgewässer-Rohbodenkomplexes mit steilen Böschungen als Lebensraum von seltenen und gefährdeten Amphibien- und Vogelarten sowie als Wuchsort der Heidenelke.
Gefährdungen:
  • Fischzucht, Fischbesatz (FI) (nach Nutzungsaufgabe)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Flachwasserzonen anlegen, optimieren
  • Freistellen der Ufer von beschattenden Gehoelzen
  • Freistellen Wuchsort gef. Pflanzen v. verdaemmenden Gehoelzen
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