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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Wagenbruchquellen (RE-036)

Objektbezeichnung:

NSG Wagenbruchquellen

Kennung:

RE-036

Ort: Castrop-Rauxel
Kreis: Recklinghausen
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 21,61 ha
Offizielle Fläche: 21,46 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1995
Inkraft: 1999
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4409-0223
Kennung:

BK-4409-0223

Objektbezeichnung:

NSG Wagenbruchquellen

Link zur Karte: BK-4409-0223
Objektbeschreibung: Biotopkomplex aus Grünland und Wald in einem Bachtälchen südlich von Obercastrop. In der Ackerflur südlich von Obercastrop entspringt ein Bach, der nach Norden fließt und schließlich in der Ortsbebauung von Obercastrop in einer Verrohrung verschwindet. In das Süd-Nord verlaufende Bachtal mündet kurz vor dem Reiterhof ein zweites, kürzeres Bachtal ein, das wie das Haupttal ebenfalls überwiegend von Grünland eingenommen wird. Hierbei handelt es sich durchweg um intensiv genutzte Pferdeweiden. Die Bachaue hat eine Breite von 30 bis 80 m; das Nebental von bis zu 100 m. Während auf der Westseite das Ackerland direkt bis an die Talkante grenzt, wird der östliche, höhere und steilere Hang von Wald bedeckt. Im Süden handelt es sich um altholzreichen Buchen-Hallenwald, weiter im Norden wird dieser von einem Roteichenforst abgelöst, der ca. 5 ha Fläche bedeckt. Das südliche Talstück, das den Quellbach enthält, ist ganz von Wald bedeckt. Neben dem auch hier wachsenden Buchenwald siedelt ein lichter Eichenwald mit mittlerem Baumholz, in dem die Brombeere dichte Herden bildet. Eine kleine Fäche auf dem Talgrund wird von Erlenwald eingenommen. Der von Westen kommende Bach des Nebentales speist zwei Teiche, von denen der eine am westlichsten Zipfel des NSG-Gebietes liegt, der andere am Talgrund des Haupttales. Beide Teiche sind relativ naturfern gestaltet, der westliche liegt darüber hinaus in einem als Privatgelände abgezäunten Garten. Die in der früheren BK-Beschreibung genannten Feuchtgrünlandflächen sind durch Nutzungsintensivierung, eventuell auch Drainage, stark degeneriert und in Fettweiden umgewandelt. Das Grünland im Nordteil des Gebietes ist großflächig brach gefallen. Das NSG Wagenbruchquellen ist ein strukturreiches Bachtal mit Grünland und Wald in einer ansonsten ausgeräumten Ackerflur unmittelbar am Siedlungsrand. Es bildet mit anderen naturnahen Bachtälern am südlichen Stadtrand von Castrop-Rauxel einen lokal bedeutsamen Biotopverbund. Entwicklung artenreichen Grünlandes durch extensive Nutzung und Umwandlung der Grünlandbrachen in artenreiche, zweischürige Mähwiesen ohne Düngung.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (7,61 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (3,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,82 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Gehoelzstrukturen <NB00-ung.> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Feldgehoelze (nicht FFH-LRT) <NBA0> (0,14 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (0,33 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moore, Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH) auf Sekundärstandorten <NCA1-ung.> (0,03 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (7,61 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,23 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (3,05 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (0,73 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AC2> (0,09 ha)
  • Roteichenmischwald <AO1> (4,97 ha)
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (0,19 ha)
  • Feldgehölz <BA0> (0,14 ha)
  • Weiden-Auengebüsch <BB4> (0,04 ha)
  • Weiden-Ufergehölz <BE1> (0,33 ha)
  • Rohrkolbenröhricht <CF2b> (0,03 ha)
  • Fettweide <EB0> (7,61 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (1,48 ha)
  • Parkteich, Zierteich, Gartenteich <FF1> (0,33 ha)
  • Bach <FM0> (0,20 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,02 ha)
  • Ziergarten <HJ1> (0,64 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einjähriges Rispengras (Poa annua)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kriechender Arznei-Baldrian (Valeriana excelsa subsp. excelsa)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Walnuss (Juglans regia)
  • Wasser-Knöterich (terrestrischer Form) (Persicaria amphibia (fo. terrestre))
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Wiederherstellung von landschaftsraumtypischen Lebensgemeinschaften, insbesondere Schutz der Buchen- und Eichenwälder, Umwandlung des Roteichenwaldes in einheimischen Laubwald, Schutz der Bäche, Wiederherstellung von artenreichem Grünland, als Refugialbereich für artenreiche Tier- und Pflanzengemeinschaften im Ballungsraum Ruhrgebiet
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Duengung
  • Erosionsschaeden
  • Eutrophierung
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gelaendesport (SP)
  • Gewaesserausbau, Gewaessergestaltung, naturfern (WA)
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Muellablagerung
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Trittschaden an Vegetation
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Duengung
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Kahlschlag
  • keine Aufforstung
  • keine Beweidung
  • keine Biozidanwendung
  • keine Entwaesserung
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Wiedervernaessung
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