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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Unterer Bewerbach (HAM-027)

Objektbezeichnung:

NSG Unterer Bewerbach

Kennung:

HAM-027

Ort: Hamm
Kreis: Hamm
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 57,79 ha
Offizielle Fläche: 58,10 ha
Flächenanzahl: 4
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1999
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4313-031
  • BK-4313-032
Kennung:

BK-4313-031

Objektbezeichnung:

Bewerbachaue zwischen Unterallen und Illingen

Link zur Karte: BK-4313-031
Objektbeschreibung: Abschnitt des mittleren Bewerbaches, der hier im Westen durch Ackerparzellen fliesst. Er ist dort zwar begradigt und eingetieft, aber nicht verbaut und wird auf beiden Seiten von ca. 2 m breiten Ufersaeumen aus nitrophilen Hochstauden- und Grasfluren, abschnittsweise von alten (Eschen, Eichen und Weiden) und jungen Baumreihen sowie Kopfbaeumen und Strauch- gruppen begleitet. Erst im Bereich des Doerfchens Wambeln sind ausgedehntere Gruenlandbereiche (Weiden und Obstweiden) im Bereich der Bachaue zu finden, zum Teil auch ueber den eigentlichen Auenbereich hinaus- gehend. Etwas noerdlich der Ortschaft ist noch ein maeandrierender Abschnitt des Bewerbaches zu finden. Der Bach wird beidseitig von einem Ufergehoelz begleitet, das zahlreiche alte Kopfbaeume (Eschen, Eichen, Weiden und Pappeln) und junge Baumreihen enthaelt. Westlich Sterhoff umfliesst der Bach einen graeftenartigen, in einem Gruenland gelegene alte Graefte (Kulturdenkmal) Gruenland. Sie umschliesst eine kleine Insel. An den Ufern stocken zahlreiche alte Kopfbaeume, die vor einigen Jahren geschneitelt wurden. Beigemischt sind einzelne Baeume, Baumgruppen und Strauchgruppen. In den schmalen Ufer- hochstaudensaeumen dominieren Brennesseln. Schwimmblatt- und Unterwasservegetation sind in dem eutrophierten Wasser vorhanden. Flachwasserbereiche werden von einem Wasserfenchelsumpf eingenommen. In einem Teich jenseits der Strasse in Hofnaehe befindet sich ein Massenlaichplatz der Erdkroete. Zwei kleine Feldgehoelze liegen nordwestlich des Baches und be- stehen aus stark altersheterogen aufgebautem Laubmischwald mit einigen sehr alten sowie jungen, mehrstaemmigen Baeumen, dern Wuchsweise auf ehemalige Niederwaldwirtschaft hinweist. Die Strauchschicht ist dicht bis maessig ausgebildet, die Kraut- schicht dicht, aber artenarm. Ein Waldmantel fehlt beiden Gehoelzen.
Kennung:

BK-4313-032

Objektbezeichnung:

Unterer Bewerbach

Link zur Karte: BK-4313-032
Objektbeschreibung: Die Aue des Unteren Bewerbachs wird in ihrem nördlichen Teilabschnitt zumeist von Ackerflächen eingenommen. Das temporär wasserführende Gewässer ist hier weitgehend begradigt und teilweise frei von Ufergehölzen. Demgegenüber nimmt der Bewerbach südlich von Gerwins Hof ein stellenweise stark mäandrierende Gestalt an und wird zumeist beidseitig von Gehölzen begleitet. In diesem Abschnitt grenzen vermehrt Fettwiesen und -weiden an das Gewässer. Hofnah sind auch einige alte Obstbaumbestände erhalten geblieben. Westlich von Haus Illingen befindet sich ein kleiner Hainbuchen-Eichenwald, dessen Krautschicht allerdings nur spärlich entwickelt ist. Mehrere vegetationsarme Kleingewässer befinden sich im Gebiet, von denen einige zur Fischzucht genutzt werden. In der weitgehend ausgeräumten und ackerbaulich genutzten Hellwegbörde nehmen Fließgewässersysteme als Vernetzungsbiotope eine wichtige Funktion ein und dienen darüber hinaus vielen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum. Zum Schutz des Gewässers vor überhöhten Stickstoffeinträgen durch die Landwirtschaft sollten die angrenzenden Ackerflächen in Grünland umgewandelt werden. Außerdem ist eine naturnahe Fließgewässergestaltung, insbesondere im Norden des Gebietes, anzustreben.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (5,60 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Feldgehoelze (nicht FFH-LRT) <NBA0> (0,60 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (3,80 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,51 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (6,50 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (5,60 ha)
  • Feldgehölz <BA0> (5,05 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,60 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend nicht heimischen Baumarten <BA2> (0,50 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,42 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,42 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,84 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,42 ha)
  • Fettwiese <EA0> (2,20 ha)
  • Fettweide <EB0> (25,42 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,42 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,09 ha)
  • Teich <FF0> (1,26 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (9,02 ha)
  • Acker <HA0> (9,00 ha)
  • Obstanlage <HK0> (8,41 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Bucklige Wasserlinse (Lemna gibba)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeiner Beifuss (Artemisia vulgaris)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeiner Wasserdarm (Stellaria aquatica)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Hängende Segge (Carex pendula)
  • Kalmus (Acorus calamus)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Kriechende Quecke (Elymus repens)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Prunus (unbestimmt) (Prunus spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wasserfenchel (Oenanthe aquatica)
  • Wasserstern (unbestimmt) (Callitriche spec.)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
  • Bergmolch (Triturus alpestris)
  • BlauGrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea)
  • Buchfink (Fringilla coelebs)
  • Dreistachliger Stichling (Gasterosteus aculeatus)
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Fadenmolch (Triturus helveticus)
  • Gartengrasmücke (Sylvia borin)
  • Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens)
  • Goldammer (Emberiza citrinella)
  • Grosse Pechlibelle (Ischnura elegans)
  • Kammmolch (Triturus cristatus)
  • Klappergrasmücke (Sylvia curruca)
  • Laubfrosch (Hyla arborea)
  • Mäusebussard (Buteo buteo)
  • Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla)
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos)
  • Posthornschnecke (Planorbarius corneus)
  • Ringeltaube (Columba palumbus)
  • Spitzhorn-Schlammschnecke (Lymnaea stagnalis)
  • Stieglitz (Carduelis carduelis)
  • Stockente (Anas platyrhynchos)
  • Wasserfrosch-Komplex (Rana esculenta-Synklepton)
  • Zilpzalp (Phylloscopus collybita)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Wiederherstellung von Auengruenland und einem tw.
    naturnahen, wenig ausgebauten und durch Ufergehoelze strukturierten
    Fliessgewaesser als Vernetzungsbiotop sowie von naturnahen Still-
    gewaessern als Lebensraum fuer die Gewaesserflora und -fauna,
    insbesondere den vom Aussterben bedrohten Laubfrosch
  • Erhalt und Wiederherstellung einer strukturreichen Bachaue als Vernetzungsbiotop und Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten in der ansonsten weitgehend strukturarmen und ackerbaulich genutzten Hellwegbörde
Gefährdungen:
  • Eutrophierung
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Rodung (FW)
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesserausbau
  • Kopfbaumpflege
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Pufferzone anlegen
  • Vermeidung Eutrophierung
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