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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Broemmersbach (EU-164)

Objektbezeichnung:

NSG Broemmersbach

Kennung:

EU-164

Ort: Bad Muenstereifel
Kreis: Euskirchen
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 16,68 ha
Offizielle Fläche: 17,20 ha
Flächenanzahl: 18
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2007
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5506-054
Kennung:

BK-5506-054

Objektbezeichnung:

Broemmersbach und Nebenbaeche zwischen Muellenscheid und Daubians

Link zur Karte: BK-5506-054
Objektbeschreibung: Der Broemmersbach ist zwischen Hilterscheid und Daubians Muehle gekennzeichnet durch naturnahe Fliessstrecken entlang des anstehenden Felsens und starke Beeintraechtigungen durch Begradigung und Vertiefung im Gruenland. Die naturnahen Abschnitte weisen lange bewachsene Kiesbaenke, Pools und Rauschen auf, sowie wechselndes Uferprofil, Fallaub, Holz und Wurzeln. Die tierische Besiedelung besteht sowohl aus Arten der unteren Forellenregion als auch aus Arten der Quellbaeche (z.B. Philopotamus montanus, Agapetus spec., Leuctra spec.). Dies zeigt, dass der Bach sehr sauberes Wasser fuehrt, was insbesondere fuer einen Bach dieser Groesse eine Seltenheit darstellt. Der westlichste Abschnitt des Gewaessers (Gansbach) ist an die linke Talseite verlegt worden. An den Boeschungen befinden sich Fichtenforste, waehrend das Gewaesser selbst von einem Bachgehoelz sowie Hochstaudenfluren begleitet wird. Stellenweise sind auch maeandrierende Abschnitte vorhanden. Rechts grenzt das Gewaesser an Feuchtweiden an, die 1992 beschriebene Feuchtgruenlandbrache kann 1996 nicht mehr ausgemacht werden. Im Gruenland befindet sich eine massive Holzhuette sowie ein Bienenstock. Ehe der Bach die Strasse unterquert und in den Broemmersbach muendet, fliesst er durch eine kleine Erlenaufforstung. Der Broemmersbach entspringt nordwestlich von Sasserath. Er fliesst zuerst durch ein steiles Kerbtal, welches rechtsseitig zunaechst mit Fichten bestockt ist. Auf der linken Talhangseite sowie im weiteren Verlauf auf beiden Talseiten stockt ein Eichen-Buchen-Wald. Die Krautschicht ist im Wald aufgrund des dicht schliessenden Laubdaches nur spaerlich ausgebildet. Der Bach ist bis zu einem Teich (vermutlich Feuerloeschteich) vor einer Weg- kreuzung naturnah. Hinter der Verrohrung zwecks Wegebau hat der Bach einen naturnahen Verlauf sowie teilweise einen recht ueppigen Pflanzenbewuchs. Der Teich selbst weist eine nur kleine Verlandungszone und weitgehend steile Ufer auf Zahlreiche Suhlen weisen auf einen starken Wildschweinbesatz hin. Hinter der Wegueberquerung fliesst der Bach ebenfalls naturnah in einem Buchen-Eichenwald und weist stellenweise ebenfalls Pflanzenbewuchs auf. Auch befindet sich hier ein kleiner Altarm. Im weiteren Verlauf durchfliesst er eine Pappelanpflanzung und Fichtenforst. Hier ist eine Fischteichanlage aus drei einzeln abgezaeunten Teichen ohne nennenswerten Uferbewuchs zu finden, die den Bachlauf stark beeintraechtigen. Im Wald sind verein- zelte Muellablagerungen, wie Schrott und Altreifen zu finden. Von der Muendung des Gansbaches in den Broemmersbach aus fliesst der Broemmersbach in Maeandern vor allem durch Gruenlandbereiche. Obwohl das Gewaesser rechts auf der rheinland-pfaelzischen Seite an mittelalte bis alte Fichtenforste an der Boeschung grenzt, wird es in grossen Abschnitten von Bachufergehoelzen mit Erlen, Weiden und Eschen begleitet. Das Gewaesser weist beidseitig artenreiche Hochstaudenfluren und Bachroehrichte auf. Links des Baches befinden sich Fettweiden, die in Naehe des Baches z.T. brachliegen. Das oestlich von Sasserath entspringende Nebengewaesser des Broemmersbaches wird rechtsseitig von Gruenland und linksseitig von einem Buchenwald begleitet. Auf der Waldseite sind am Bach auch einige Fichten zu finden. Im weiteren Verlauf ist der Bach zunaechst von Hybridpappeln gesaeumt, es schliesst sich ein Bestand aus Schwarzerle und Bergahorn an. Schliesslich nimmt der Fichtenanteil am Bach zunaechst einseitig und schliesslich beidseitig bis zur Muendung in den Broemmersbach stark zu. Oestlich der Muendung dieses Nebenbaches verlaeuft der Broemmersbach bis Daubians Muehle so, wie oben beschrieben. Ein weiteres Nebengewaesser, welches westlich Mertesnueck entspringt, verlaeuft im Oberlauf durch einen Hainbuchenwald mit vereinzelten Eichen, waehrend im Sueden kurz vor der Muendung in den Broemmersbach der Anteil der Fichten zunimmt.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Fichtenwald <AJ0> (0,50 ha)
  • Hainbuchenwald <AQ0> (1,26 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (2,52 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,76 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (3,78 ha)
  • Teich <FF0> (1,26 ha)
  • Bach <FM0> (15,12 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Brunnenkresse i.e.S. (Nasturtium officinale s.str.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
  • Bachforelle (Salmo trutta fario)
  • BlauGrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea)
  • Ecdyonurus spec. (Ecdyonurus spec.)
  • Epeorus sylvicola (Epeorus sylvicola)
  • Fluss-Napfschnecke (Ancylus fluviatilis)
  • Gammarus fossarum (Gammarus fossarum)
  • Glossiphonia complanata (Glossiphonia complanata)
  • Groppe (Cottus gobio)
  • Hydropsyche spec. (Hydropsyche spec.)
  • Leuctra spec. (Leuctra spec.)
  • Nemoura spec. (Nemoura spec.)
  • Odontocerum albicorne (Odontocerum albicorne)
  • Philopotamus montanus (Philopotamus montanus)
  • Planaria gonocephala (Planaria gonocephala)
  • Rhithrogena spec. (Rhithrogena spec.)
  • Sericostoma personatum (Sericostoma personatum)
  • Simulium spec. (Simulium spec.)
Schutzziele:
  • Erhalt, Schutz und Pflege eines grossen naturnah maeandrierenden
    Mittelgebirgsbaches mit begleitenden Gehoelzsaeumen,
    Feuchtgruenlandbrachen sowie RL- Tier- und Pflanzenarten
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Drainage
  • Entwaesserungsgraeben
  • Erosionsschaeden
  • Eutrophierung
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserausbau, Gewaessergestaltung, naturfern (WA)
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • intensive Gehoelzpflege
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Rodung (FW)
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
  • Trittschaden an Vegetation (abschnittsweise)
  • Uferbefestigung (WA)
  • Wegebau (Zerschneidung)
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung von Steilwaenden
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Entwaesserung
  • keine Fischteichanlage
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vermeidung Eutrophierung
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