Inhalt:
Naturschutzgebiet Urfttal mit Seitentaelern noerdlich und westlich von Nettersheim (EU-031)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Urfttal mit Seitentaelern noerdlich und westlich von Nettersheim |
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Kennung: |
EU-031 |
Ort: | Nettersheim |
Kreis: | Euskirchen |
Bezirksregierung: | Köln |
Digitalisierte Fläche: | 405,66 ha |
Offizielle Fläche: | 396,70 ha |
Flächenanzahl: | 5 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1990 |
Inkraft: | 2004 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-5405-0006 |
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Objektbezeichnung: |
Trockenlebensräume auf Kalk östlich der Urft im NSG "Urfttal mit Seitentaelern noerdlich und westlich von Nettersheim" |
Link zur Karte: | BK-5405-0006 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet umfasst den größten Teil der Ausdehnung des NSG "Urfttal mit Seitentaelern noerdlich und westlich von Nettersheim" rechtsseitig der Urft. An den Talhängen der Urft und seinen östlichen Seitentälern wechseln größere Waldflächen mit großflächigen Grünlandbereichen ab. Unter den Wäldern herrschen lichte Kiefernwälder mit einem dichten Krautwuchs aus Arten der Kalk-Halbtrockenrasen vor. Am Butterweck stockt ein Orchideen-Buchenwald, an den im Norden und Südosten jeweils Kalkmagerrasen angrenzen. Weitere größere Magerrasen finden sich vor allem im Norden des Geibetes z.B. am Talhang des Deustertales oder des Lammertstales. Die Grünlandflächen werden tlw. beweidet (z. B. extensiv beweideter Hang zwischen Mannenberg und Butterweck) oder in größerem Umfang als Mähweiden / Wiesen (z.B. im Urfttal) genutzt. Neben eher intensiver genutzten , aber dennoch recht artenreichen Wiesen finden sich auch Magergrünlandflächen in größerem Umfang. Kleingehölze wie Baumreihen und Hecken gliedern vor allem die extensiv genutzten Weiden und Magerrasen in den Hangbereichen von Urft und ihren Seitentälern. In alten Beschreibungen aus den 80iger Jahren sind größere Vorkommen des Sumpf-Herzblattes (insbesondere auf nordexponierten oder sonst wasserzügigeren Kalk-Magerrasen) an verschiedenen Stellen im Gebiet (z.B. am Butterweck oder im Rötziger Tal) dokumentiert. Aktuell ist die Art im Gebiet nicht nachgewiesen. Häufig sind diese und andere Kalkmagerrasen von Verbuschung oder Aufforstungen (offenbar bis Anfang der 80iger Jahre z.B. am Butterweck, am Willenberg) mit Kiefer, z.T. Fichte oder Speierling betroffen. Vor allem blütenreiche Säume, Magerrasen und Magerweiden sowie der blütenreiche Unterwuchs der lichten Kiefernforste haben das Urfttal zwischen Nettersheim und Urft zu einem "hot spot" der Tagfalterfauna in NRW gemacht. Vermutlich ist es sogar das Gebiet mit den meisten Tagfalterarten in ganz NRW. Neben den botanischen Besonderheiten hat das Gebiet mit der reichen Tagfalterfauna somit eine landesweit herausragende Bedeutung. Gerade die Trockenlebensräume entlang der Urft sind wichtige Trittsteinbiotope für Tier- und Pflanzenarten wärmebegünstigter offener und auch bewaldter Standorte. Das Gebiet hat mit seiner reichen Ausstattung eine zentrale Funktion im Biotopverbund der Kalkeifel und auch für die wärmebegünstigten Lebensräume der Rureifel. Wichtigstes Ziel des Naturschutzes muss das Offenhalten der mageren und wärmebegünstigen Standorte sein. Die lichten Kiefernwälder nehmen einen großen Flächenanteil ein und sind aus Sicht des Tagfalterschutzes unbedingt von ausschattendem Unterwuchs (Strauchschicht, u.a. lokal starke Buchen-Naturverjüngung) frei zu halten. Wichtig ist außerdem die bestehenden Magerrasen durch Mahd bzw. Beweidung zu pflegen, um Versaumung (v.a. durch Fiederzwenke) und Verbuschung zu unterdrücken . Vor allem die Orchideen-Buchenwälder sollten nicht wirtschaftlich genutzt werden. Erhaltung der artenreichen Säume durch Pflegeschnitte, Vermeidung von Düngung durch angrenzende Nutzungen. |
Kennung: |
BK-5405-0062 |
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Objektbezeichnung: |
Schluchtwald "Rummerschlegel" mit Lunaria rediviva b. Nettersheim |
Link zur Karte: | BK-5405-0062 |
Objektbeschreibung: | Am Rummerschlegel nördlich von Nettersheim liegt innerhalb des Naturschutzgebietes "Urfttal mit Seitentälern nördlich und westlich von Nettersheim" dieser knapp fünf Hektar große Waldbereich. Im Süden der Fläche befindet sich innerhalb des Waldes eine übermannshohe, größtenteils beschattete Kalkfelswand. Im Umfeld der Felsen stockt ein Ahorn-Linden-Schluchtwald mit Silberblatt (Lunaria rediviva), der von Blockschutt durchsetzt ist. Gen Süden grenzt ein Buchenwald an mit Krautschicht der Kalkbuchenwälder (Waldmeisterbuchenwald). Am Südrand ist dem Wald ein Schlehengebüsch vorgelagert. Der zentrale Teil des Waldbereichs östlich des Felsen-Schluchtwald-Komplexes wird von relativ jungen Beständen (Stangenholz) von Bergahorn und Esche eingenommen. Die Krautschicht wird auch hier von Arten der Buchenwälder basenreicher Standorte gebildet. Im nördlichen Bereich des Waldbestandes stockt Nadelforst. Eine weitere kleine Nadelholzparzelle befindet sich westlich der Felswand. Die Nadelforste nehmen insgesamt etwa ein Viertel der Waldfläche ein. Das Waldstück enthält mehrere Biotoptypen, die für die Landschaft der Eifelkalkmulden typisch und hochrepräsentativ sind. Besonders hervorzuheben sind die Kalkfelsen in Kombination mit dem Schluchtwald. Schluchtwälder sind ein prioritärer Lebensraumtyp gemäß der europäischen Flora-Fauna-Habitatrichtlinie. Am Erhalt dieses Biotoptyps besteht ein internationales Interesse. Auch Kalkfelsen und Waldmeisterbuchenwald sind Lebensraumtypen im Sinne dieser europäischen Richtlinie. Kalkbuchenwälder, wie der Waldmeisterbuchenwald, bilden im Naturrraum auf intermediären Standorten die typische, potentielle natürliche Vegetation. Landschaftsraumtypisch sind auch Schlehengebüsche in Verzahnung mit Kalkhalbtrockenrasen. Ein solcher Biotopkomplex ist am Südrand des Waldgebietes ausgebildet (Der Kalkmagerrasen ist in der unmittelbar angrenzenden Biotopkatasterfläche gefasst). Der Waldbestand ist Teil des Naturschutzgebietes "Urfttal mit Seitentälern nördlich und westlich von Nettersheim" und damit Teil eines großen zusammenhängenden und landschaftsraumtypisch ausgebildeten Biotopkomplexes, - u. a. mit weiteren großflächigen Kalkbuchenwäldern. Auf der Hochfläche gen Osten ist die Landschaft stärker agrarisch geprägt, jedoch von zahlreichen Feldgehölze und kleinen Wäldern durchsetzt. Sie bilden Trittsteinbiotope für Arten der Wälder und haben eine wichtige Funktion als Verbundkorridore zwischen den großen Waldgebieten der Kalkeifel. Schutzziel ist der Erhalt der Landschaftsraumtypischen Biotopstrukturen mit Kalkfelsen, Schluchtwald, Kalkbuchenwald und Schlehengebüsch sowie die Aufwertung dieses Biotopkomplexes durch naturnahe Waldbewirtschaftung, Erhöhung des Laubwaldanteils, Förderung standorttypischer Baumarten und Entwicklung gebüschreicher Waldmäntel. |
Kennung: |
BK-5405-0160 |
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Objektbezeichnung: |
Willenbergstollen bei Nettersheim-Zingsheim |
Link zur Karte: | BK-5405-0160 |
Objektbeschreibung: | Westlich von Nettersheim-Zingsheim liegt nahe der Kuppe des Willenberges an dessen Südosthang ein Stollen. Er ist Teil einer Flakstellung, deren Reste als Kulturdenkmal ausgewiesen sind. Das Stollenmundloch ist etwa 1,2 m breit und 1,5 m hoch. Es liegt in einem künstlichen Geländeeinschnitt. Zum Schutze von Fledermäusen wurde der Stolleneingang fledermausgerecht vergittert. Die Vergitterung ist beschädigt, sodass sich momentan Menschen Zugang verschaffen können. In einer benachbarten Geländemulde liegt vermutlich ein weiterer bis auf ein kleines Loch verschütteter Zugang. Der Stollen verfügt über mehrere Seitengänge. Die Gesamtlänge der Gänge beträgt etwa 70 m. Das Stollenmundloch liegt in einem Kalkbuchenwaldbestand (Haargerstenbuchenwald). Der Stollen dient Angaben im Standarddatenbogen des Natura-2000-Gebietes zufolge seit langem mindestens fünf Fledermausarten als Winterquartier. Besonders hervorzuheben ist das regelmäßige Vorkommen der Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii). Der Stollen ist als Natura-2000-Gebiet gemeldet und damit Teil des europaweiten Netzwerkes Natura 2000. Am Erhalt der Populationen der hier überwinternden Fledermausarten besteht ein internationales Interesse. Der Stollen ist Teil eines Netzes von unterirdischen Winterquartieren von Fledermäusen in Nordrhein-Westfalen und damit von regionaler Bedeutung im Biotopverbund. Die Sommerlebensräume können viele Kilometer entfernt liegen. Schutzziel ist der Erhalt des Stollens und die Sicherung als Winterquartier für Fledermäuse. Dazu gehört das Erhalt der mikroklimatischen Verhältnisse, der Schutz der Tiere vor Störungen durch regelmäßige Kontrolle und Instandhaltung einer fledermausgerechten Vergitterung des Eingangs (Schutz vor dem Aufsuchen des Stollens durch Menschen) und der Erhalt des naturnahen Umfeldes. |
Kennung: |
BK-5505-0015 |
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Objektbezeichnung: |
Kalk-Buchenwälder östlich Baarhaus |
Link zur Karte: | BK-5505-0015 |
Objektbeschreibung: | Die Biotopkatasterfläche umfasst zwei kleine Waldparzellen in der offenen Landschaft östlich von Baarhaus, die größtenteils von Haargersten-Buchenwäldern im mittleren bis starken Baumholzalter eingenommen werden. In weiten Teilen der östlichen und kleinen Bereichen der westlichen Teilfläche befindet sich ein Pingenfeld (antiker und mittelalterlicher Erzbergbau). Dadurch ist das Gelände hier stark reliefiert. Die westliche Teilfläche liegt auf einer flachen Geländekuppe. Etwa die Hälfte des Buchenwaldes dort hat Hallenwaldcharakter, in der anderen Hälfte ist durch Holzeinschlag eine Strauchschicht stark ausgebildet. Ehemalige Fichtenbestände wurden bis auf einen kleinen Rest gerodet. Momentan befinden sich dort Schlagfluren, u. a. mit Holundergebüschen. In der Nordostecke der westlichen Teilfläche befindet sich eine mächtige alte Buche mit ca. 140 cm Brusthöhendurchmesser. Haargersten-Buchenwälder gehören zu den typischen Biotoptypen der Landschaft der Eifelkalkmulden. Aus diesem Grund wurden sie als schutzwürdige Biotope in der Kataster aufgenommen, zumal es sich um recht alte Bestände mit typisch ausgebildeter Krautschicht handelt. Das Pingenfeld ist von kulturhistorischer Bedeutung. Die Biotopkatasterfläche steht in räumlichem Bezug zu den nahegelegenen, ausgedehnten Kalkbuchenwäldern des Urfttals im Norden und des Waldgebietes "Halbig" westlich von Baarhaus. Sie ist teil des Naturschutzgebietes "Urfttal mit Seitentälern nördlich und westlich von Nettersheim". Die Erhaltung der Kalkbuchenwälder als Lebensräume der FFH-Richtlinie besteht ein europäisches Interesse. Es sollte auf eine naturnahe Entwicklung der Buchenwaldbestände einschließlich der Waldränder durch entsprechende Waldbewirtschaftung und Entwicklung der derzeitigen Schlagflurflächen zu bodenständigen Buchenwäldern hingewirkt werden. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§62): | |
Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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