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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Laubwald am Hasselbachgraben (ACK-063)

Objektbezeichnung:

NSG Laubwald am Hasselbachgraben

Kennung:

ACK-063

Ort: Simmerath
Kreis: Aachen
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 287,70 ha
Offizielle Fläche: 288,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1999
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5303-0039
Kennung:

BK-5303-0039

Objektbezeichnung:

NSG Laubwald am Hasselbachgraben (Biotopbeschreibung ist nicht mehr aktuell)

Link zur Karte: BK-5303-0039
Objektbeschreibung: Das 288 ha große Gebiet beinhaltet zahlreiche Laubwaldbestände am Hasselbachgraben. Den mit ca. 39 % relativ größten Anteil am Gesamtgebiet bilden Altersklassen- Fichtenbestände die nur wenige naturnahe Strukturen aufweisen. Daneben treten mit 38 % Buchenbestände in den Vordergrund die teilweise mit Eichen und Fichten durchmischt sind. Die Bestände stocken in unterschiedlichen Altersklassen wobei mittleres Baumholz vorherrscht. Höhlenbäume, liegendes und stehendes Totholz und Lautholz reichern die Bestände strukturell an und unterstreichen den naturnahen Charakter der Wälder. Der westliche Gebietsteil wird vom naturnahen Hasselbach durchflossen, an dessen Ufern noch kleinflächige Erlen-Auwälder erhalten sind. Weiterhin sind zahlreiche Quellbäche ausgebildet, die teilweise noch naturnahe Strukturen aufweisen. Besonders erwähnenswert ist die im nord-westlichten Gebietsteil liegende 12 ha umfassende Naturwaldzelle Nr. 1 des Landes NRW. Hier stockt ein sehr alter Buchenbestand mit Traubeneichen und Sandbirken. Der Bestand fällt durch die enorme strukturelle Vielfalt und die Mächtigkeit der Buchen und Eichen auf. Die großflächig naturnahen Buchenbestände machen das Gebiet zu einem hervorragenden Schutzgebiet für die Erhaltung der typischen Lebensgemeinschaft der Buchenwälder auf saurem Substrat. Der teilweise hohe Anteil an Tot- und Altholz ist zudem wichtig für die Erhaltung von Höhlenbrütern und sonstiger Arten historisch alter Buchenbestände. Im Kontext des landesweiten Biotopverbundes naturnaher Buchenwälder kommt dem NSG und FFH-Gebiet zudem eine hohe Bedeutung als Reliktstandort der genannten Artgemeinschaften der stark durch Fichtenforste geprägten Rureifel zu. Schutzziel ist die Erhaltung der strukturellen Vielfalt der Bestände durch eine naturnahe Forstwirtschaft. Zudem sollten Teile aus der Bewirtschaftung genommen werden. Schutzziel ist die Erhaltung der ausgedehnten Eichenbestände, der natürlichen Felsbildungen und der extensiv genutzten Glatthaferwiesen. Zudem ist der schonende Umbau der Fichtenaltersklassenbestände in naturnahe Buchenwälder anzustreben. Die vorliegende Biotopbeschreibung ist nicht mehr aktuell. Über 80 % des Gebietes wurde 2020 im Rahmen der FFH-Mako-Kartierung Buchenwälder bei Zweifall (DE-5303-303) unter neuen Biotopnummern erfasst. Eine Aktualisierung der Daten ist vorgesehen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (128,25 ha)
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (2,74 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (113,55 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (2,97 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (34,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,55 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,36 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (45,91 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (32,49 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (35,15 ha)
  • Eichenwald <AB0> (12,95 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (15,73 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (5,35 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,34 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (2,97 ha)
  • Erlen-Sumpfwald <AC6> (0,20 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (112,87 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (8,35 ha)
  • Schlagflur <AT0> (7,04 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,10 ha)
  • Teich <FF0> (0,04 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,00 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (2,99 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,12 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Bach-Spatenmoos (Scapania undulata)
  • Bergfarn (Thelypteris limbosperma)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Buchenfarn (Phegopteris connectilis)
  • Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Gitterzahnmoos (Cinclidotus fontinaloides)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Greiskraut Sa. (Senecio nemorensis agg.)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Siebenstern (Trientalis europaea)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trügerisches Torfmoos (Sphagnum fallax)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
Tierarten:
  • Gebänderter Feuersalamander (Salamandra salamandra terrestris)
Schutzziele:
  • Erhalt, Optimierung und Wiederherstellung von naturnahen
    Bachläufen, Auenwaldresten und naturnahen Buchenbeständen; naturnahe forstliche Nutzung der Laubwälder und Umwandlung der Forste nicht bodenständiger Gehölze in Buchenwald.
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Entwaesserungsgraeben
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW) (Fichte, Douglasie, Laerche)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Entwaesserung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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