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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Murmelbachtal (W-004)

Objektbezeichnung:

NSG Murmelbachtal

Kennung:

W-004

Ort: Wuppertal
Kreis: Wuppertal
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 15,93 ha
Offizielle Fläche: 16,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1989
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4709-903
Kennung:

BK-4709-903

Objektbezeichnung:

NSG Murmelbachtal

Link zur Karte: BK-4709-903
Objektbeschreibung: Das ca. 16 ha große NSG Murmelbachtal ist ein durch einen etwa 2 km langen Abschnitt des Murmelbachtales geprägtes Kerbtal, das vergleichsweise stark vom Menschen überprägt ist. Zu den in vergleichbaren Mittelgebirgsbachtälern üblichen Nutzungen des Fließgewässers mit Aufstau zu Hammer- und Fischteichen, die alle im Hauptschluss des Murmelbaches liegen, und Grünlandnutzung von Talhängen und Bachauen kommen im Gebiet großflächige park- und gartenartige Prägung von Gehölzflächen, verbunden z. T. mit Ziergehölz-Pflanzungen (u.a. Rhododendron), jedoch auch wertvollen, markanten Einzelbäumen, u. a. Flatterulme und Esche. Die Hainbuche ist im Gebiet überdurchschnittlich häufig. Wertvolle standorttypische Waldgesellschaften wie naturnaher Buchenwald und Eichen-Birkenwald sind in kleineren Flächenanteilen vorhanden. In der Krautschicht sind Brombeeren häufig vertreten. Hervorzuhebende Biotope von besonderem Wert sind vor allem das über weite Strecken naturnahe Fließgewässer mit besonders im Unterlauf teilweise ausgeprägter Bachaue mit krautreichem Auwald und älteren bachbegleitenden Fahlweiden am Bachoberlauf. Ferner größere Magerweidenbereiche, die teilweise quellig durchsickert sind und wertvolle Pflanzenbestände aufweisen sowie vielerorts von naturnahen Weißdornhecken und -einzelgebüschen gesäumt sind. Weiterhin kleinflächige Röhricht- und Hochstaudenvegetation auf ehemaligen Teichflächen mit Arten wie Schlank-Segge und Mädesüß. Stellenweise treten im Gebiet Neophyten wie u.a. Japan-Staudenknöterich stärker in Erscheinung. Einige Magerweiden sind in Adlerfarnbrachen übergegangen. Besonderheiten der Fora des Gebiestes sind größere Bestände des Gezähnten Torfmooses (Sphagnum denticulatum, hier ssp. inundatum) in einem bachbegleitenden Er-lensaum und eine kleinflächig sehr artenreiche Pflanzengemeinschaft der Feucht- und Nasswiesen mit u.a. zahlreichen Sumpf-Veilchen im Verbund mit Magerrasenarten wie Rundblättrige Glockenblume. Die Teiche sind als wertvolle Laichplätze des Grasfrosches hervorzuheben. Ein Vorkommen der Geburtshelferkröte ist wahrscheinlich erloschen. Als Entwicklungsziele für das Gebiet sind vor allem der Erhalt und die Wiederherstellung der Mager- und Feuchtgrünlandflächen durch geeignete Nutzung und Pflege einschließlich der naturnahen Hecken, die turnusmäßig zu pflegen sind, die Entwicklung standortgerechter Waldbestände durch Entnahme standortfremder Gehölze sowie auch die Rückdrängung flächiger Neophytenbestände zu nennen. Besonders erhaltenswert sind auch die stehenden Gewässer des Gebietes.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (5,29 ha)
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (0,06 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (0,21 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,91 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (4,53 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,96 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,13 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,36 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (1,85 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,36 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,07 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (0,14 ha)
  • Eichenwald <AB0> (0,13 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (0,23 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (0,47 ha)
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (0,82 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald mit mehreren heimischen Laubbaumarten <AG1> (3,32 ha)
  • Sonstiger Laubmischwald einheimischer Arten (ohne dominante Art) <AG2> (0,95 ha)
  • Roteichenmischwald <AO1> (0,04 ha)
  • Hainbuchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AQ4> (0,39 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,75 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend nicht heimischen Straucharten <BB12> (0,01 ha)
  • Einzelstrauch <BB2> (0,01 ha)
  • Hecke <BD0> (0,07 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,12 ha)
  • Schnitthecke <BD5> (0,05 ha)
  • Ufergehölz aus heimischen Laubbaumarten <BE5> (0,76 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,02 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,09 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,09 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,01 ha)
  • Röhrichtbestand <CF0> (0,06 ha)
  • Röhrichtbestand niedrigwüchsiger Arten <CF1> (0,06 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,71 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,21 ha)
  • Magerwiese <ED1> (0,53 ha)
  • Magerweide <ED2> (1,32 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,14 ha)
  • Parkteich, Zierteich, Gartenteich <FF1> (0,20 ha)
  • Fischteich <FF2> (0,08 ha)
  • Mühlenteich, Gräfte <FF3> (0,14 ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (0,62 ha)
  • Stadtpark, Schlosspark <HM1> (0,97 ha)
  • Strukturarmer Stadtpark ohne alten Baumbestand <HM2> (0,11 ha)
  • Trittrasen, Rasenplatz, Parkrasen, Sportrasen <HM4> (0,37 ha)
  • Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft <LB1> (0,04 ha)
  • Trockene Hochstaudenflur, flächenhaft <LB2> (0,39 ha)
  • Neophytenflur <LB3> (0,15 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berberitze (unbestimmt) (Berberis spec.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flatter-Ulme (Ulmus laevis)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Brunnenmoos (Fontinalis antipyretica)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haken-Wasserstern (Callitriche hamulata)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hexenkraut (unbestimmt) (Circaea spec.)
  • Hohe Weide (Salix x rubens (S. alba x fragilis))
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rundblättrige Glockenblume Sa. (Campanula rotundifolia agg.)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Untergetauchtes Torfmoos (Sphagnum denticulatum var. inundatum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung von Lebensgemeinschaften oder Lebensstaetten
    bestimmter wildlebender Pflanzen und wildlebender Tierarten,
    Erhaltung des naturnahen Bachlaufes
    Erhaltung und die Wiederherstellung der Mager- und Feuchtgrünlandflächen durch geeignete Nutzung und Pflege
    Erhaltung der naturnahen Hecken und Gebüsche, turnusmäßige Pflege
    Entwicklung standortgerechter Waldbestände durch Entnahme standortfremder Gehölze
    Rückdrängung flächiger Neophytenbestände
    Erhaltung der Teiche
Gefährdungen:
  • Angelsport, Fischerei (Teichausbau)
  • Eutrophierung
  • Gewaesserausbau
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW) (Hybridpappel)
  • unerwuenschte Sukzession (Brache)
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • der Sukzession ueberlassen
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesserausbau
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Pflege von Hecken
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
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