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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Oberes Breitenbachtal (SI-037)

Objektbezeichnung:

NSG Oberes Breitenbachtal

Kennung:

SI-037

Ort: Kreuztal
Kreis: Siegen-Wittgenstein
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 19,63 ha
Offizielle Fläche: 19,70 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1991
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4913-0176
Kennung:

BK-4913-0176

Objektbezeichnung:

NSG Oberes Breitenbachtal

Link zur Karte: BK-4913-0176
Objektbeschreibung: Bewaldeter Talschluss des Breitenbaches nordwestlich Littfeld an der Wasserscheide zwischen Bigge und Sieg. Der untere Talraum wird landwirtschaftlich genutzt. Das Schutzgebiet liegt in der submontanen Höhenstufe (mit Höhen zwischen ca. 460 und 350 m über NN), es umfasst das vollständige Quellbachsystem mit angrenzenden Hangwäldern des oberen Talraumes und Talwiesen unter Einschluss von Feucht- und Nasswiesen im unteren Talabschnitt. Das obere Breitenbachtal ist in früheren Jahrhunderten offensichtlich intensiv bergbaulich genutzt worden: noch offen ist das Stollenmundloch der ehemaligen Grube Arnold, die Zugänge von Elpertshagener und Oranien-Stollen sind heute vermauert. Aus allen drei Stollen tritt Wasser zutage. Durch den Bergbau sind Relief und Gewässer im oberen Talraum auch heute noch erkennbar verändert worden. Naturnah ausgebildet sind die Quellbäche und Bach-Oberläufe erst im mittleren und unteren Talraum. Auf der schmalen Talsohle nördlich des Stollens der Grube Arnold stockt ein kleiner Bach-Erlenwald mit schwachem Baumholz. Auf den Talhängen stocken neben Fichtenforsten eichenreiche Buchen- und Eichenmischwälder. Der Breitenbach wird außerhalb des Waldes durchgängig von einem schmalen Erlensaum begleitet. Auf der Talsohle sind artenreiche Grünlandtypen ausgebildet: Feucht- und Nasswiesen vom Typ der Sumpfdotterblumenwiesen und der Pfeifengraswiesen, durchsetzt von einer Feuchtbrache mit dominierendem Mädesüß, ergänzt durch Goldhaferwiesen. Das Naturschutzgebiet Oberes Breitenbachtal weist ein differenziertes, stellenweise naturnahes Biotopinventar auf innerhalb eines geomorphologisch in sich abgeschlossenen Talschlusses. Naturschutzfachlich herausragend sind insbesondere der Erlen-Feuchtwald und die artenreichen Grünland-Lebensräume unterschiedlicher Feuchte- und Nährstoffstufen. Die Stollen sind Zeugen der vergangenen Bergbaugeschichte. Durch ihre Öffnung für spezifische Tierartengruppen (Beispiel: Fledermäuse, Amphibien) lässt sich ihr Biotopwert entwickeln. Das obere Breitenbachtal ist eines der wenigen Quell- und Tal-Landschaftsräume ganz ohne trennende Straßen und Siedlungselemente. Das obere Breitenbachtal ist ein herausragender Refugial-Biotopkomplex innerhalb eines strukturreichen Quell- und Talraum-Biotopverbundsystems im Einzugsbereich der Littfe bei Krombach. Zentrales Elemente einer nachhaltigen Schutzstrategie ist insbesondere die naturschutzfachlich angepasste Nutzung des Offenlandes, durch eine naturnahe Waldwirtschaft unter Förderung bodenständiger Laubwald-Lebensräume und durch Öffnung der Stollen für Fledermäuse etc. kann der Biotopwert des Naturschutzgebietes gesteigert werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (7,12 ha)
  • <LRT-ID 20339> (0,00 ha)
  • Berg-Maehwiesen <6520> (1,75 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (8,04 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,27 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,15 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,56 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,46 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (0,15 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (8,04 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (1,15 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,27 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (3,50 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (0,22 ha)
  • Wald, Jungwuchs <AU1> (2,00 ha)
  • Feldgehölz <BA0> (1,10 ha)
  • Fettwiese, Mittelgebirgsausbildung (Goldhaferwiese) <EA2> (1,75 ha)
  • frische bis mässig trockene Mähweide <EB2> (0,10 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,47 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,08 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,01 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,21 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,25 ha)
  • Silikatsteinbruch, Steinbruch auf silikatischem Ausgangsgestein <GC2> (0,15 ha)
  • Stollen <GE2> (0,00 ha)
  • Waldwirtschaftsweg <VB3b> (0,20 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Minze (Mentha arvensis)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Buchenfarn (Phegopteris connectilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Goldhafer (Trisetum flavescens)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines strukturreichen Wald-Offenland-Biotopkomplexes mit intakten Quell- und Feuchtwald-Lebensräumen unter Einschluss artenreicher Grünland-Biotope.
    Erhalt von Stollen als Relikte des Bergbaus und Entwicklung ihrer Habitatqualität durch gezielte Öffnung für spezialisierte Tierartengruppen.
Gefährdungen:
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Anlage von Biotopen
  • Erhoehung des Altholzanteils
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Hoehlen, Stollen erhalten, sichern
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