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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Worringer Bruch (K-009)

Objektbezeichnung:

NSG Worringer Bruch

Kennung:

K-009

Ort: Koeln
Kreis: Koeln
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 166,30 ha
Offizielle Fläche: 164,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1989
Inkraft: 2006
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4907-901
Kennung:

BK-4907-901

Objektbezeichnung:

NSG Worringer Bruch

Link zur Karte: BK-4907-901
Objektbeschreibung: Das NSG Worringer Bruch ist ein verlandeter Altarm des Rheins, der erheblichen Grundwasserschwankungen unterliegt und von zahlreichen flachen Entwaesserungsgraeben durchzogen wird. Das NSG ist durch das Vorkommen wertvoller Wald-Lebensräume der Weichholz- und der Hartholzaue gekennzeichnet, die als Druckwasser-Aue periodisch überflutet werden. In den vergangenen Jahren (1998 bis 2002) ist es zu einem dauerhafen, erheblichen Anstieg des Grundwasserspiegels gekommen, so dass sich ehemalige Röhrichte zu offenen Wasserflächen entwickelt haben. Verschiedene Weiden- und Erlenbestände, die eine permanente Überstauung nicht vertragen, sterben ab, und es bilden sich neue Feuchtbrachen und Röhrichte. Neben den wertvollen Kernbereichen kommen vor allem Pappel- und Edellaubholz-Bestände vor, die nicht überflutet werden. Im südöstlichen Teil des Bruches befinden sich ältere Eschen-Auwälder mit Silberweiden. Hier wurde zur Beobachtung der weiteren Entwicklung ist eine Naturwaldzelle eingerichtet. Die Strauchschicht ist nur lueckig entwickelt, so dass sich eine eine dichte moosreiche (lokal) oder nitrophile Krautvegetation entwickelt hat. Die Flaeche ist totholzreich und weist auch kleinere Bereiche ohne Baumschicht auf. Mit den Eschenwäldern sind Erlenbestände mit Bruchwald-Charakter verzahnt. Hier treten auch kleinere temporäre Tümpel auf. In Teilbereichen brechen die Bestände aufgrund der permanenten Überstauung zusammen. Hier bilden sich Feuchtbrachen, die vom Rohrglanzgras, teilweise auch von Ufer-Wolfstrapp und Brennessel dominiert werden. Örtlich haben sich kleinere Seggenrieder entwickelt. In den am tiefsten gelegenen Bereichen des Gebietes liegen ausgedehnte offene Wasserflächen, in denen absterbende Fragmenete der Eschen- und Weidenbestände stocken. Hier sind wertvolle Lebensräume für Wasservögel. Im nordöstlichen Randbereich des Bruches stocken strukturreiche mittelalte Edellaubholzbestände sowie Eschen-Stangenhölzer. Im gesamten Bruch liegen ältere Hybridpappelbestände, die zum Teil mit Eiche unterbaut worden sind. Die Strauchschicht weist geringe Deckungsgrade auf, die Krautschicht hat sich durch die bessere Lichtversorgung meist sehr dicht entwickelt. Der Anteil der Pappel wird von der Forstverwaltung zurückgedrängt. Bei "In den kleinen Benden" stocken Eichen-, Linden- und Bergahorn-Stangenhölzer, welche aufgrund der dichten Kronen und dem dadurch bedingten geringen Lichteinfall nur eine spaerliche Entwicklung der Strauch- und Krautschicht zulassen. Die unbefestigten Entwaesserungsgraeben sind meist trockengefallen, wenige weisen eine Ufervegetation auf. Der randlich verlaufende Pletschbach fuehrt allenfalls noch temporaer Wasser und unterscheidet sich nicht von den trockengefallenen Graeben. Die Flaechen intensiver anthropogener Nutzung (Ziergarten, Obstgarten, Fettweiden, Teich) finden sich im Randbereich des NSG. Die Gruenlandflaechen werden intensiv als Fettweiden genutzt und weisen in Teilbereichen ein schwach welliges Relief auf. Das Gebiet wird- abgesehen vom asphaltierten Senfweg und einem nördlich angrenzenden Verbindungsweg- kaum betreten. In dem Gebiet kommen seltene Pflanzenarten wie der Wasserschlauch sowie gefährdete Vogelarten wie Pirol, Nachtigall, Wespenbussard und Rohrweihe vor. Darüber hinaus findet sich ein grösserer Bestand des Kammolches. Angesichts der Seltenheit größerer Auwälder ist das Worringer Bruch von erheblicher Bedeutung für den Biotopverbund als Rückzugsraum und Ausbreitungsweg im Korridor der Rheinschiene.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
  • FFH-Lebensraumtyp <FFH-LRT> (73,67 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (8,19 ha)
  • Eichen-Auenwald <AB7> (3,27 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (8,19 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (4,91 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (8,19 ha)
  • Weidenwald <AE0> (8,19 ha)
  • Weiden-Auenwald <AE2> (18,01 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (19,65 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald mit mehreren heimischen Laubbaumarten <AG1> (8,19 ha)
  • Eschenwald <AM0> (8,19 ha)
  • Eschenwald auf Auenstandort <AM3> (11,46 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (8,19 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (3,27 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (8,19 ha)
  • Fettweide <EB0> (4,91 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,64 ha)
  • Weiher <FB0> (22,92 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (1,64 ha)
  • Teich <FF0> (1,64 ha)
  • Bach <FM0> (1,64 ha)
  • Graben <FN0> (1,64 ha)
  • Ziergarten <HJ1> (1,64 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ulme (Ulmus minor)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Gewöhnlicher Wasserschlauch (Utricularia vulgaris)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Grau-Pappel (Populus canescens (P. alba x tremula))
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Klette (Arctium lappa)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Lorbeer-Weide (Salix pentandra)
  • Löwenzahn (unbestimmt) (Taraxacum spec.)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rauhes Hornblatt (Ceratophyllum demersum)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wasserfenchel (Oenanthe aquatica)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Wiederherstellung eines Auen- und Bruchwaldkomplexes mit naturnahen Stillgewässern als Lebensraum fuer bedrohte Tier- und Pflanzenarten
Gefährdungen:
  • Duengerdrift (LW)
  • Entwaesserungsgraeben
  • Eutrophierung
  • Gewaesserausbau (Entwaesserungsgraeben)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Entwaesserung
  • keine Fischteichanlage
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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