Objektbeschreibung: |
Das Gebiet umfasst einen nach Osten exponierten Hangbuchenwald südwestlich des Ortes Willebadessen.
Im Westen, auf dem Kamm des Egge-Gebirges, befinden sich die stark mit Flechten und Moosen bewachsenen Teutonia-Klippen, die aus Buntsandstein bestehen, z.T. mit Blockhaldenbildung.
Hier kommt auch der seltene Schuppige Wurmfarn vor. Der darunter liegende Hang, aus dem zahlreiche,
ebenfalls moos- und flechtenreiche Felsen ragen, ist bis in den Klippenbereich mit einem alten bodensauren
Buchenwald bewachsen, der viel Alt- und Totholz aufweist. Totholz und Felsen bieten eine hohe Strukturvielfalt.
Kraut- und Strauchschicht sind hier grösstenteils spärlich ausgebildet, stellenweise sind Dorniger und Breiter
Wurmfarn frequent. Die Buchen erreichen Baumstärken von etwa 70-85 cm Durchmesser.
Hangabwärts nimmt der Anteil an Felsbrocken immer weiter ab, demgegen nehmen anspruchsvollere
Pflanzenarten zu. In diesem östlichen Teil des Gebietes, der durch ein Taleinschnitt geteilt wird, sind
Teilbereiche gegattert. Innerhalb des Wildschutzzaunes kommt reichlich Buchen-Naturverjüngung hoch.
Auch die Krauschicht ist im östlichen Wald dichter als am Oberhang. Hier befindet sich weniger Tot- und Altholz,
die Buchen erreichen nur vereinzelt Durchmesser von etwa 80 cm. Hier kommt die Schlanke Segge vor.
Teilbereiche wurden durchforstet. Hier stehen Buchenüberhälter, unter denen dichte Naturverjüngung aufkommt.
Einige tief eingeschnittene Bachtälchen durchziehen das Gelände. Diese waren jedoch zum Kartierungszeitpunkt
(2011) trocken und wiesen keine gewässertypische Flora auf.
Im Nordwesten, unterhalb der Klippen, befinden sich mehrere Waldquellen.
Der Süden sowie eine kleine Fläche im Buchenwald wird von Fichtenforsten eingenommen.
Angrenzend an das Gebiet kommen Fichtenforste, Buchenwälder und Mischwälder vor.
In das Biotop eingegliedert sind die nördlich gelegenen und nach Norden exponierten Felsen der
Gertrudkammer. Es handelt sich dabei wie die Teutoniaklippen um Silikatfelsen mit vorgelagertem
Hangschutt. Der vorgelagerte kleinflächige Buchen-Nadelholzmischwald kommen zahlreiche Felsbrocken
vor. Ansonsten sind die Felsen von Fichtenforsten umgeben.
Das Gebiet ist schutzwürdig aufgrund der Vorkommen zahlreicher seltener und gefährdeter Biotope.
Insbesondere die Klippen mit moos- und flechtenreichen Silikatfelsen, Blockhalden sowie vorgelagtertem
Bluckschuttwald sind herausragend für den Naturraum. In Verbindung mit mehrere Quellen, kleineren Auenwäldern
und naturnahen Buchenwäldern ist das Gebiet sehr strukturreich.
Gemäß Naturschutzgebietsverordnung kommen im Gebiet die europaweit geschützten Vogelarten Schwarzspecht,
Mittelspecht und Haselhuhn vor, was die herausragende Biotopausstattung unterstreicht.
Im Biotopverbundsystem hat das Gebiet eine regionale bis überregionale Bedeutung.
Hauptentwicklungsziele sind der langfristige Erhaltung und die Entwicklung von naturnahen Buchen - und
Hangschuttwäldern durch natürliche Weiterentwicklung, der Schutz und die Erhaltung von natürlichen Felsklippen
der Schutz, die Erhaltung und die Wiederherstellung von bachbegleitenden Erlenwäldern als Lebensraum spezialisierter
und typischer Lebensgemeinschaften sowie der Schutz der zahlreichen Quellen.
Die Fichtenwälder sollen in naturnahe Wälder umgewandelt werden.
In den Wäldern sollen insbesondere auch Alt- und Totholz erhalten werden. |