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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Teutoniaklippen und Teutonia (HX-063)

Objektbezeichnung:

NSG Teutoniaklippen und Teutonia

Kennung:

HX-063

Ort: Willebadessen
Kreis: Hoexter
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 78,28 ha
Offizielle Fläche: 69,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 2002
Inkraft: 2002
Außerkraft: 2022
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4320-0027
  • BK-4320-0040
Kennung:

BK-4320-0027

Objektbezeichnung:

Laubmischwald als Pufferzone um die wertigen Biotope im NSG Teutoniawald

Link zur Karte: BK-4320-0027
Objektbeschreibung: Bei dem Gebiet handelt es sich um eine "Restfläche" im NSG Teutoniawald, welche die besonders wertigen Biotope als Pufferzone umgibt. Die Vegetation im Gebiet setzt sich überwiegend aus Fichten- und Buchenbeständen zusammen, die z.T. als Mischwald auftreten. Durch den Waldbestand ziehen sich mehrere kleine Bachtäler, die teilweise trockengefallen sind, teilweise auch Wasser führen und von einzelnen Erlengebüschen begleitet werden. Eine typische Fließgewässervegetation ist nicht vorhanden. Die Bäche entwässern in östliche und südliche Richtung Richtung hangabwärts. Der Boden besteht z.T. aus Braunerde (-Rendzina) bis Parabraunerde. Das Gebiet ist nur schutzwürdig aufgrund der Pufferfunktion für die angrenzenden, im NSG Teutoniawald wertgebenden Waldbestände. Die Fläche liegt im NSG. Sie ist darüber hinaus durch zahlreiche Taleinschnitte und die starke Hangneigung nach Osten sehr strukturreich. Es bestehen gute Entwicklungsmöglichkeiten. Für den Biotopverbund hat die Fläche eine lokale Bedeutung. Zur Entwicklung sollen die Fichtenbestände in standortheimische Gehölzbestände umgewandelt werden, um mit den angrenzenden Laubwaldflächen einen großen, zusammenhängenden Laubwaldkomplex zu bilden.
Kennung:

BK-4320-0040

Objektbezeichnung:

Teutonia-Klippen und Teutoniawald

Link zur Karte: BK-4320-0040
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst einen nach Osten exponierten Hangbuchenwald südwestlich des Ortes Willebadessen. Im Westen, auf dem Kamm des Egge-Gebirges, befinden sich die stark mit Flechten und Moosen bewachsenen Teutonia-Klippen, die aus Buntsandstein bestehen, z.T. mit Blockhaldenbildung. Hier kommt auch der seltene Schuppige Wurmfarn vor. Der darunter liegende Hang, aus dem zahlreiche, ebenfalls moos- und flechtenreiche Felsen ragen, ist bis in den Klippenbereich mit einem alten bodensauren Buchenwald bewachsen, der viel Alt- und Totholz aufweist. Totholz und Felsen bieten eine hohe Strukturvielfalt. Kraut- und Strauchschicht sind hier grösstenteils spärlich ausgebildet, stellenweise sind Dorniger und Breiter Wurmfarn frequent. Die Buchen erreichen Baumstärken von etwa 70-85 cm Durchmesser. Hangabwärts nimmt der Anteil an Felsbrocken immer weiter ab, demgegen nehmen anspruchsvollere Pflanzenarten zu. In diesem östlichen Teil des Gebietes, der durch ein Taleinschnitt geteilt wird, sind Teilbereiche gegattert. Innerhalb des Wildschutzzaunes kommt reichlich Buchen-Naturverjüngung hoch. Auch die Krauschicht ist im östlichen Wald dichter als am Oberhang. Hier befindet sich weniger Tot- und Altholz, die Buchen erreichen nur vereinzelt Durchmesser von etwa 80 cm. Hier kommt die Schlanke Segge vor. Teilbereiche wurden durchforstet. Hier stehen Buchenüberhälter, unter denen dichte Naturverjüngung aufkommt. Einige tief eingeschnittene Bachtälchen durchziehen das Gelände. Diese waren jedoch zum Kartierungszeitpunkt (2011) trocken und wiesen keine gewässertypische Flora auf. Im Nordwesten, unterhalb der Klippen, befinden sich mehrere Waldquellen. Der Süden sowie eine kleine Fläche im Buchenwald wird von Fichtenforsten eingenommen. Angrenzend an das Gebiet kommen Fichtenforste, Buchenwälder und Mischwälder vor. In das Biotop eingegliedert sind die nördlich gelegenen und nach Norden exponierten Felsen der Gertrudkammer. Es handelt sich dabei wie die Teutoniaklippen um Silikatfelsen mit vorgelagertem Hangschutt. Der vorgelagerte kleinflächige Buchen-Nadelholzmischwald kommen zahlreiche Felsbrocken vor. Ansonsten sind die Felsen von Fichtenforsten umgeben. Das Gebiet ist schutzwürdig aufgrund der Vorkommen zahlreicher seltener und gefährdeter Biotope. Insbesondere die Klippen mit moos- und flechtenreichen Silikatfelsen, Blockhalden sowie vorgelagtertem Bluckschuttwald sind herausragend für den Naturraum. In Verbindung mit mehrere Quellen, kleineren Auenwäldern und naturnahen Buchenwäldern ist das Gebiet sehr strukturreich. Gemäß Naturschutzgebietsverordnung kommen im Gebiet die europaweit geschützten Vogelarten Schwarzspecht, Mittelspecht und Haselhuhn vor, was die herausragende Biotopausstattung unterstreicht. Im Biotopverbundsystem hat das Gebiet eine regionale bis überregionale Bedeutung. Hauptentwicklungsziele sind der langfristige Erhaltung und die Entwicklung von naturnahen Buchen - und Hangschuttwäldern durch natürliche Weiterentwicklung, der Schutz und die Erhaltung von natürlichen Felsklippen der Schutz, die Erhaltung und die Wiederherstellung von bachbegleitenden Erlenwäldern als Lebensraum spezialisierter und typischer Lebensgemeinschaften sowie der Schutz der zahlreichen Quellen. Die Fichtenwälder sollen in naturnahe Wälder umgewandelt werden. In den Wäldern sollen insbesondere auch Alt- und Totholz erhalten werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (41,05 ha)
  • Kieselhaltige Schutthalden der Berglagen Mitteleuropas <8150> (0,32 ha)
  • Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation <8220> (1,62 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (9,41 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (28,20 ha)
  • Schlucht- und Hangmischwaelder Tilio-Acerion <9180> (1,80 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,20 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,03 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (39,25 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (9,85 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (0,98 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,20 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (16,41 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (9,86 ha)
  • Ahorn-Schlucht- bzw. Hangschuttwald <AR2> (1,80 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (1,64 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,33 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (0,03 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (0,33 ha)
  • Fels, Felswand, -klippe <GA0> (0,32 ha)
  • natürlicher Silikatfels <GA2> (1,31 ha)
  • natürliche Silikat-Blockschutt- / Feinschutthalde <GB2> (0,32 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besen-Gabelzahnmoos (Dicranum scoparium)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dreilappiges Peitschenmoos (Bazzania trilobata)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Feder-Leuchtmoos (Schistostega pennata)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
  • Gemeines Weissmoos (Leucobryum glaucum)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hain-Spatenmoos (Scapania nemorea)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hellstreifiges Doppelblattmoos (Diplophyllum albicans)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleines Schuppenzweigmoos (Lepidozia reptans)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Langblättriger Weissgabelzahn (Paraleucobryum longifolium)
  • Müllers Bartkelchmoos (Calypogeia muelleriana)
  • Nees Bartkelchmoos (Calypogeia neesiana)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotfrüchtige Säulenflechte (Cladonia macilenta)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schlankes Bart-Spitzmoos (Barbilophozia attenuata)
  • Schwanenhals-Sternmoos (Mnium hornum)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Sprossender Bärlapp (Lycopodium annotinum)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Tamarisken Thujamoos (Thuidium tamariscinum)
  • Tollkirsche (Atropa bella-donna)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zerbrechlicher Blasenfarn (Cystopteris fragilis)
  • Zierliches Gleichflügelmoos (Pseudotaxiphyllum elegans)
  • Zwittriges Streifensternmoos (Aulacomnium androgynum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Entwicklung zusammenhängender, großflächiger und naturnaher Laubholzbestände.
  • Erhaltung und Entwicklung von naturnahen Buchen - und Hangschuttwäldern durch natürliche Weiterentwicklung. Schutz und Erhaltung von natürlichen Felsklippen. Schutz, Erhalt und Wiederherstellung von bachbegleitenden Erlenwäldern als Lebensraum spezialisierter und typischer Lebensgemeinschften. Schutz der zahlreichen Quellen. Umwandlung der angrenzenden Fichtenforste in naturnahe Wälder.
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Bodenverdichtung (und Schaeden durch Rückegeräte)
  • Freizeitaktivitaeten (Wanderweg)
  • Immissionen
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Wildverbiss (JA)
Maßnahmen:
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung von Steilwaenden
  • kein Ausbau von Quellen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Erweiterung / vertragliche Regelung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vermeidung Bodenverdichtung
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