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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Talmulde am Eggenberg (HSK-413)

Objektbezeichnung:

NSG Talmulde am Eggenberg

Kennung:

HSK-413

Ort: Winterberg
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 13,35 ha
Offizielle Fläche: 13,36 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2006
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4716-0010
Kennung:

BK-4716-0010

Objektbezeichnung:

NSG Talmulde am Eggenberg

Link zur Karte: BK-4716-0010
Objektbeschreibung: Im Norden von Winterberg-Siedlinghausen befindet sich in einer Höhe von 440 bis 540 m ü. NN ein kurzes Seitental der Neger, das im oberen Abschnitt überwiegend von Auwäldern unterschiedlicher Ausprägung, Buchenwald und Fichtenforsten, im unteren Abschnitt von einem gehölzdurchsetzten Grünlandkomplex geprägt wird. Das Gebiet stellt einen Übergang des offenen, grünlandgenutzten Bereichs um Siedlinghausen zum fichtendominierten, geschlossenen Waldgebiet des Forstreviers Gut Wildenberg-Brunskappel dar. Die im Talgrund verlaufende Heimke Bike ist bis auf den untersten Abschnitt ein naturnaher Bachlauf mit steinig-blockiger Sohle. Der Bach entspringt im Wald in mehreren Hang-Sickerquellen mit typischer Quellvegetation. Bachbegleitend finden sich Fichtenforste, kleine Fichten-Schlagflächen sowie quellvernässte Erlen- und Eschenauwälder. Am steilen südlichen Talhang stockt ein altersheterogener Buchenhochwald mit starkem Baumholz und Niederwaldrelikten. Nach Austritt aus dem Wald fließt die Heimke Bike durch ein von Wiesen und Rinderweiden eingenommenes, schmales Tal. In Bachnähe finden sich quellige Nassweiden und wertvolle Erlen-Auwaldbereiche. Das übrige Grünland setzt sich aus Fettwiesen, Fettweiden, typischen Weidelgras-Weißklee-Weiden und einer z.T. mageren Glatthaferwiese zusammen. Des Weiteren finden sich am nördlichen Talhang Brachflächen, teils mäßig feucht oder mit alten Obstbäumen bestanden, sowie eine Ackerparzelle. Bachbegleitende, teils aufgeweitete Gehölzsäume, Gebüsche und Einzelbäume strukturieren das Grünland. Das Gebiet stellt ein äußerst vielfältiges und artenreiches Vegetationsmosaik dar, das in dieser Ausprägung außerhalb des Naturraumes des Rothaargebirges kaum mehr zu finden. Es bietet schutzwürdige Lebensräume für zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Daher ist dieses Gebiet für den landesweiten und den regionalen Biotopverbund von herausragender Bedeutung. Durch eine Förderung artenreicher Wiesen und Weiden könnten die Lebensraumqualitäten des Talraumes weiter erhöht werden. Für die Fichtenforste ist eine Umwandlung in bodenständigen Laubwald anzustreben.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (6,55 ha)
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (0,17 ha)
  • Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) <6510> (1,40 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (0,69 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,36 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (0,21 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Feldgehoelze (nicht FFH-LRT) <NBA0> (0,17 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,20 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (0,10 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (1,20 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (1,21 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,23 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (0,15 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,69 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,36 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (3,00 ha)
  • Bachbegleitender Eschenwald <AM2> (0,07 ha)
  • Eschenwald auf Auenstandort <AM3> (0,14 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (0,30 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,17 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,20 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,10 ha)
  • Fettwiese <EA0> (1,75 ha)
  • Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) <EA1> (1,40 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,75 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,41 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,40 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,80 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,23 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,17 ha)
  • Acker <HA0> (0,55 ha)
  • Streuobstbrache <HK9> (0,15 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echte Brunnenkresse i.e.S. (Nasturtium officinale s.str.)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Gitterzahnmoos (Cinclidotus fontinaloides)
  • Großes Zweiblatt (Listera ovata)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Pflaume (Prunus domestica)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Labkraut Sa. (Galium mollugo agg.)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines artenreichen Biotopmosaiks aus Quell- und Bachbiotopen in Verzahnung mit strukturiertem Grünland und unterschiedlichen Waldgesellschaften
Gefährdungen:
  • Gruenlandbewirtschaftung, zu intensiv (LW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Duengung
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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