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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Moosheide (GT-017)

Objektbezeichnung:

NSG Moosheide

Kennung:

GT-017

Ort: Schloss Holte-Stukenbrock
Kreis: Guetersloh
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 160,63 ha
Offizielle Fläche: 154,80 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1974
Inkraft: 1991
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4118-905
Kennung:

BK-4118-905

Objektbezeichnung:

NSG Moosheide

Link zur Karte: BK-4118-905
Objektbeschreibung: Das Gebiet erstreckt sich zwischen dem Quellbach der Ems im Sueden und der Ortschaft Senne, Gemeinde Stukenbrock, im Norden. Im Osten ist die Grenze des Schutzgebietes durch die Basel-Linie festgelegt. Im Westen reicht das Gebiet bis an den Autobahnanschluss Stukenbrock-Senne der A 33. Das wellige, humusarme Sandgebiet laesst sich in zwei Abschnitte gliedern: 1. den sich suedlich des Holzweges erstreckenden Kiefernwaldguertel und den Emsquellen in einem Siek im SO, den noerdlichen Teil beiderseits des Jaegergrundes. Im Norden liegt am Soldatenfriedhof eine gut ausgebildete Calluna-Heide. Eingestreut finden sich Kiefer, Birke und Spaetbluehende Traubenkirsche. Die Gehoelze sind ca. 8m hoch, zT. finden sich hier flechtenreiche offenen Stellen. Duenenzuege schliessen nach Norden und Sueden an das Emstal an. Vorwiegend stocken junge bis mittelalte Kiefernforstgesellschaften auf den Duenen. Ihnen sind oertlich Sandbirke und Stieleiche beigemischt, die auch die oft stark entwickelte Strauchschicht bilden. Allerdings dominiert hier stellenweise auch die Spaetbluehende Traubenkirsche. Die oftmals spaerliche Krautschicht besteht zumeist aus Drahtschmiele und Rotem Straussgras, stellenweise finden sich mit Blaubeere oder Preisselbeere bewachsene Flecken. Auch Bodenflechten bereichern an lichten Stellen die oft moosreiche Krautschicht, hier liegt auch viel Totholz. Waldraender sind wenig entwickelt. Auf Kahlschlagfluren entlang von offenen Wegen und in lichteren Kulturen entwickeln sich Heideflaechen. Aecker mit Lammkrautfluren und kurzlebiger Ruderalvegetation sind wesentliche Bestandteile, ebenso Fettweiden, die teilweise zur Pflege umgebrochen werden. Heute entwickeln sich dort bei Brachfallen dieser Nutzflaechen Magerrasen und stellenweise Sandtrockenfluren. In den suedosten liegenden Flaechen wurden Pflegemassnahmen (Entfernung von Kiefern und Birken) durchgefuehrt und Wacholder in Gruppen angepflanzt. Die Aecker werden in Absprache mit der Biol. Station Senne in historischer 3-Felder-Wirtschaft genutzt. Suedlich des Klaerwerkes verlaeuft eine Feuchtrinne von N nach S. Sie enthaelt viel Grauweidengebuesch und etwas totholzreiches, bruchwaldartiges Birkengehoelz im N. Hofeichen begleiten Einzelgehoefte im schutzwuerdigen Bereich. Die Fauna bezieht sich sowohl auf den Paderborner Teil als auch auf den Guetersloher Teil des NSG Moosheide. Das Naturschutzgebiet Moosheide, das sich westlich dem Truppenübungsplatz Senne anschließt, hat einen hohen Wert für die Naherholung. Das Ems-Informationszentrum sowie zahlreiche ausgeschilderte Wanderwege werden rege von Besuchern genutzt. Die regelmäßige Pflege der Heideflächen, Sandtrockenrasen sowie Sandäcker sorgt für die Erhaltung dieser wertvollen Lebensräume. Im Biotopverbund ist das NSG ein landesweit bedeutsamer Teil der Senner Heidelandschaft, deren Lebensräume zu erhalten sind. Wichtig sind eine Besucherlenkung sowie der Erhalt der Emsquelle und ihres Oberlaufes. Erhaltung der wertvollen Lebensräume Heideflächen, Sandtrockenrasen sowie Sandäcker.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
  • Trockene Sandheiden mit Calluna und Genista [Dünen im Binnenland] <2310> (0,27 ha)
  • Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit Vegetation der Littorelletea uniflorae und/oder der Isoeto-Nanojuncetea <3130> (0,02 ha)
  • Natuerliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions <3150> (0,02 ha)
  • Trockene europaeische Heiden <4030> (4,44 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (86,26 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (9,48 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete trockene Heiden (nicht FFH-LRT) <NDA0> (0,31 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Silikattrockenrasen (nicht FFH-LRT) <NDC0> (1,03 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (11,57 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,03 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Aecker und Ackerbrachen (auf Sonderstandorten) <NHA0> (4,43 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (49,29 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (5,09 ha)
  • Feldgehölz <BA0> (1,58 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (3,16 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (1,58 ha)
  • Baumgruppe, Baumreihe <BF0> (3,16 ha)
  • Calluna- bzw. Sandheide <DA1> (9,45 ha)
  • Degenerierte Calluna-Heide <DA2> (0,31 ha)
  • Silikattrockenrasen <DC0> (1,03 ha)
  • Straussgrasrasen <DC3> (3,16 ha)
  • Fettwiese <EA0> (15,00 ha)
  • Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) <EA1> (1,58 ha)
  • Magerwiese <ED1> (3,90 ha)
  • Magerweide <ED2> (7,68 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,89 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (3,16 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,04 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (0,03 ha)
  • Acker <HA0> (10,00 ha)
  • Sandacker <HA3a> (4,43 ha)
  • junge Sukzessions-Ackerbrache <HB0> (3,16 ha)
  • Rain, Strassenrand <HC0> (1,58 ha)
  • Lagerplatz <HT5> (1,83 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Aufsteigende Gelb-Segge (Carex demissa)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Bauernsenf (Teesdalia nudicaulis)
  • Berg-Sandknöpfchen (Jasione montana)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Cladonia spec. (Cladonia spec.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Brunnenkresse Sa. (Nasturtium officinale agg.)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Ehrenpreis (Veronica arvensis)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Feld-Hainsimse Sa. (Luzula campestris agg.)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys subsp. chamaedrys)
  • Gemeiner Natterkopf (Echium vulgare)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnliche Wald-Kiefer (Pinus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnlicher Arznei-Thymian (Thymus pulegioides subsp. pulegioides)
  • Gewöhnlicher Flaumiger Wiesenhafer (Helictotrichon pubescens subsp. pubescens)
  • Gewöhnlicher Heide-Wacholder (Juniperus communis subsp. communis)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn Sa. (Galeopsis tetrahit agg.)
  • Gewöhnlicher Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius subsp. obtusifolius)
  • Gewöhnliches Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis subsp. arvensis)
  • Gewöhnliches Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea subsp. jacobaea)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Glashaar-Widertonmoos (Polytrichum piliferum)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Haar-Schafschwingel (Festuca filiformis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Hainsimse (unbestimmt) (Luzula spec.)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hopfenklee (Medicago lupulina)
  • Kahles Ferkelkraut (Hypochaeris glabra)
  • Kanadisches Berufkraut (Erigeron canadensis)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella subsp. acetosella)
  • Kleiner Sauerampfer i.w.S. (Rumex acetosella s.l.)
  • Kleiner Storchschnabel (Geranium pusillum)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Knolliger Hahnenfuss (Ranunculus bulbosus)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Lämmersalat (Arnoseris minima)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Nickende Distel (Carduus nutans s.l.)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pflaume (Prunus domestica)
  • Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Saat-Hohlzahn (Galeopsis segetum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sand-Grasnelke (Armeria maritima subsp. elongata)
  • Sand-Segge Sa. (Carex arenaria agg.)
  • Sand-Straussgras (Agrostis vinealis)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schrebers Rotstengelmoos (Pleurozium schreberi)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Silber-Fingerkraut Sa. (Potentilla argentea agg.)
  • Silbergras (Corynephorus canescens)
  • Sparriges Kranzmoos (Rhytidiadelphus squarrosus)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Sumpfquendel (Peplis portula)
  • Veilchen (unbestimmt) (Viola spec.)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wasser-Greiskraut (Senecio aquaticus)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weicher Storchschnabel (Geranium molle)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Wiesen-Labkraut Sa. (Galium mollugo agg.)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
Tierarten:
  • Bachforelle (Salmo trutta fario)
  • Bachneunauge (Lampetra planeri)
  • Baumpieper (Anthus trivialis)
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Feldlerche (Alauda arvensis)
  • Feldschwirl (Locustella naevia)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Groppe (Cottus gobio)
  • Heidelerche (Lullula arborea)
  • Ortolan (Emberiza hortulana)
  • Pirol (Oriolus oriolus)
  • Rote Waldameise (Formica rufa)
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
  • Wacholderdrossel (Turdus pilaris)
  • Wendehals (Jynx torquilla)
  • Zauneidechse (Lacerta agilis)
  • Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)
Schutzziele:
  • Landschaftstypischen Wechsel von Trocken- und Feuchtbiotopen mit
    hohem geologischem und faunistischem Wert erhalten, Siek mit
    Emsquelle naturnah erhalten, Duenen schuetzen, einzige halboffene
    Heidelandschaft von Bedeutung im RP Detmold erhalten
Gefährdungen:
  • Aufforstung (Trockenfluren, Heiden)
  • Duengung
  • Eutrophierung
  • Freizeitaktivitaeten (Grillen)
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Pflegeumbruch (LW)
  • Quellfassung (WA)
  • Sammeln (SP) (Heide)
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Beseitigung von Muell
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine Aufforstung
  • keine Duengung
  • Vegetationskontrolle
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Waldmantelentwicklung
  • Wiederherstellung von Biotopen
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