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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hallerey (DO-002)

Objektbezeichnung:

NSG Hallerey

Kennung:

DO-002

Ort: Dortmund
Kreis: Dortmund
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 80,10 ha
Offizielle Fläche: 75,70 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1978
Inkraft: 2020
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4410-0001
Kennung:

BK-4410-0001

Objektbezeichnung:

NSG Hallerey

Link zur Karte: BK-4410-0001
Objektbeschreibung: Das Kernstück des NSG Hallerey ist ein rund 33 ha großer Bergsenkungssee, der durch Grund- und Niederschlagswasser gespeist wird und dessen Ufer von ausgedehnten Gehölzgürteln eingenommen werden. Östlich und westlich des flachen Sees umfasst das NSG vor allem Grünlandbrachen im oft kleinräumigen Wechsel mit abwechslungs- und strukturreichen Gebüschen und Laubwaldbeständen vor allem aus Erle, Bergahorn, Birke, Esche und Hybridpappel. Die ausgedehnte Wasserfläche stellt einen überaus wertvollen Lebensraum für zahlreiche Vogelarten (Brut-, Nahrungs- und Rast-Lebensraum), aber auch für mehrere Amphibienarten dar. Unterwasser-, Schwimmblatt- und Röhricht-Vegetation ist stellenweise vorhanden, am Nordufer befinden sich immer noch zahlreiche Totholzstämme (im Wasser schwimmend). Der See ist eines der größten nicht beangelten Stillgewässer in der Stadtlandschaft Dortmunds und des Westenhellweges. Markante Punkte bilden die aus dem Wasser herausragenden abgestorbenen Äste der randlichen Büsche, die von Vögeln (z. B. Kormoranen, Gaureihern) als Sitzwarten genutzt werden. Die Landlebensräume sind vor allem im Osten sehr stark zergliedert und durch die Gebäudekomplexe des Freizeitzentrums Wischlingen und des Reinoldus- sowie Schiller-Gymnasiums lokal stark eingeengt. Zusätzlich wird das Gebiet durch Straßen und Bahnstrecken begrenzt. Das NSG Hallerey besitzt vor allem faunistisch eine große Bedeutung. Innerhalb des Großraumes Dortmund gilt es mit acht nachgewiesenen Arten z. B. als eines der wertvollsten Amphibienlaichgewässer. Zusätzlich hat es alljährlich eine hohe Bedeutung für zahlreiche brütende, rastende und durchziehende Vogelarten. So gilt u.a. eine große Lachmöwenkolonie im NSG als die zweitgrößte in NRW. Das NSG Hallerey ist damit auch im Rahmen des landesweiten Biotopverbunds als Trittsteinelement von herausragender Bedeutung. Die Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen des Gebietes konzentrieren sich zum einen auf das Stillgewässer. Hier ist eine vorsichtige Regulierung des Wasserspiegels und Ausweitung der Flachwasserzonen zur Verbesserung der standörtlichen Situation der Röhrichtbestände ebenso erforderlich wie eine Erhaltung und Verbesserung der Wasserqualität zur Förderung und Entwicklung der Wasserpflanzengesellschaften. Zum anderen liegt ein Schwerpunkt der Schutzmaßnahmen auf der Förderung und Entwicklung extensiver Nutzungsformen der Brachflächen und Grünlandstandorte.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (3,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (2,20 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (3,95 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (1,90 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (11,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (32,81 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (7,50 ha)
  • Birkenwald <AD0> (1,80 ha)
  • Weidenwald <AE0> (2,20 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (1,80 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (1,25 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (0,50 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (3,70 ha)
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (1,70 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (3,95 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (1,90 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,13 ha)
  • Fettwiese <EA0> (1,25 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (11,10 ha)
  • Graben <FN0> (0,20 ha)
  • Bergsenkungsgewässer <FR0> (32,81 ha)
  • Rückhaltebecken <FS0> (2,15 ha)
  • Streuobstbrache <HK9> (0,20 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blauer Wasser-Ehrenpreis (Veronica anagallis-aquatica (subsp. anagallis-aquatica))
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Garten-Birnbaum (Kulturform) (Pyrus communis s.str.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Sumpfsimse Sa. (Eleocharis palustris agg.)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grüne Teichbinse (Schoenoplectus lacustris)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hohe Weide (Salix x rubens (S. alba x fragilis))
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Kahle Aster (Symphyotrichum laeve)
  • Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus)
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
  • Kleinblütiges Weidenröschen (Epilobium parviflorum)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus)
  • Kröten-Binse (Juncus bufonius)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Morgenländische Platane (Platanus orientalis)
  • Neubelgien-Aster (Symphyotrichum novi-belgii)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rauhes Hornblatt (Ceratophyllum demersum)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Roter Wasser-Ehrenpreis (Veronica catenata)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide Sa. (Salix alba agg.)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Rispengras (Poa pratensis)
  • Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
  • Zwerg-Laichkraut Sa. (Potamogeton pusillus agg.)
  • Ähren-Tausendblatt (Myriophyllum spicatum)
Tierarten:
  • Beutelmeise (Remiz pendulinus)
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans)
  • Grosser Abendsegler (Nyctalus noctula)
  • Grünspecht (Picus viridis)
  • Hohltaube (Columba oenas)
  • Kammmolch (Triturus cristatus)
  • Kiebitz (Vanellus vanellus)
  • Kleinspecht (Dryobates minor)
  • Kreuzkröte (Bufo calamita)
  • Kuckuck (Cuculus canorus)
  • Lachmöwe (Larus ridibundus)
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos)
  • Rotwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta elegans)
  • Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus)
  • Waldeidechse (Lacerta vivipara)
  • Wasserfledermaus (Myotis daubentonii)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines der wichtigsten Feuchtgebiete auf dem Gebiet der Stadt Dortmund mit besonderer faunistischer Bedeutung sowie Optimierung der terrestrischen Kontakthabitate des Gewässers
Gefährdungen:
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten
  • Eutrophierung
  • Faunenverfaelschung
  • Freizeitaktivitaeten
  • Hochspannungsleitung
  • Muellablagerung, Gartenabfall
  • Muellablagerung, Hausmuell
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Strassenbau
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Muell
  • Betretungsverbot
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Obstbaumpflege
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
  • Vermeidung Eutrophierung
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