Objektbeschreibung: |
Das gesamte Feuchtwiesenschutzgebiet NSG Heubachwiesen liegt in den
beiden Kreisen Borken und Coesfeld. Die Heubachwiesen bestehen
aus vier Teilgebieten (von West nach Ost als I, II, III und IV
bezeichnet), durch die teilweise der Heubach als Kreisgrenze
verlaeuft. Etwa dreiviertel des NSG befindet sich auf Borkener Gebiet.
Kennzeichnend fuer die Heubachniederung sind die offenen, meist
von Feuchtwiesen gepraegten Gruenlandlaechen.
Je nach Feuchtegrad und Intensitaet der Bewirtschaftung hat sich
in den Heubachwiesen ein weites Spektrum von Gruenlandgesell-
schaften ausgebildet, welches von artenarmen Intensivgruenland
bis zu Nassweiden (Brennhahnenfussweide) und Feuchtwiesen
(Sumpfdotterblumenwiese) reicht.
Als traditionelles Brutgebiet von Limikolen (Uferschnepfe, Grosser
Brachvogel, Bekassine) und Rastgebiet fuer Durchzuegler haben die
Heubachwiesen ornithologisch eine sehr hohe Bedeutung.
Teilgebiet I umfasst das Gebiet noerdlich Gross Reken mit den
Flurbezeichnungen Reith, Pimpelmese und Brookwieske. Es besteht
im wesentlichen aus der vom Homannsgraben durchzogene Niedermoor-
rinne und wird noerdlich und suedlich von geringfuegig hoeherge-
legenen Flaechen mit Mineralboden begrenzt. Das reliefarme Gelaende
wird von Gruenlandnutzung gepraegt, lediglich auf den hoeherge-
legenen Randflaechen wird Ackerbau betrieben. Die Gruenlandflaechen
werden meist als Weiden genutzt, die Maehwiesennutzung hat unter-
geordnete Bedeutung. Die Entwaesserung erfolgt durch den Homanns-
graben, in den kleinere Entwaesserungsgraeben, gelegentlich auch
Draenungen, muenden. Die Gruenland-Parzellen sind haeufig beidseits
der Graeben eingezaeunt, sodass sich hier haeufig gut ausgebildete
Hochstaudenfluren entwickelt sind. Das Teilgebiet I wird von nur
wenigen Einzelbaeumen, Baumgruppen oder Hecken, meist entlang der
Wege, aufgelockert.
Etwas reicher strukturiert ist der westliche Teil, der direkt an
das Schwarze Venn anschliesst. Viele Parzellengrenzen werden von
Graeben gebildet, die die urspruengliche Feuchtwiesenvegetation
beherbergen. Vor allem in Rinnen und Mulden sind binsenreiche
Feuchtgruenlandbereiche ausgebildet. Eingestreut in das Teilgebiet
I sind mehrere Blaenken mit einer gut entwickelten mesotraphenten
Vegetationszonierung. Neben offenen Wasserflaechen, teilweise mit
Wasserhahnenfuss und Zwiebelbinsen haben sich Wassernabel-Sumpfsimsen
und Brennhahnenfuss-Binsen-Gesellschaften ausgebildet. Daran
schliessen sich i.d.R. Roehricht-, Feuchtstauden und Weiden-Erlen-
gebuesche an. Noerdlich Hendelshok befindet sich eine kleine
Pappelparzelle mit Erlenunterwuchs.
Teilgebiet IV, das kleinste Teilgebiet, liegt am Tackekanal.
Innerhalb der Fettwiesenparzelle liegt ein kleines Eichen-
Birken-Feldgehoelz.
Der Heubach, der in den Teilgebieten II und III die Kreisgrenze
bildet, ist begradigt und stellenweise von Erlengebuesch begleitet.
Teilgebiet II umfasst die suedlichen Raeker Wiesen. Auch hier
dominiert die Gruenlandnutzung als Weide. Wegen der geringen Vorflut
sind einige Flaechen nur gering entwaessert und werden in nassen
Jahren nicht oder nur sehr extensiv als Maehwiese genutzt. Der
Bereich noerdlich eines Fischteichkomplexes ist kleinraeumig durch
Roehricht- und Hochstaudenreiche Graeben strukturiert und enthaelt
noch binsen- und waldsimsenreiche Feuchtwiesenvegetation, u.a. eine
vegatationskundliche Versuchsflaeche. In diesem Bereich sollen sich
auch Fieberklee-Bestaende erhalten haben.
Teilgebiet III ist oestlich von Maria Veen gelegen und ist in
Kleikuhle, Schwarzes Venn und Roetenvenn gegliedert. Im Bereich der
Kleikuhle finden sich noch feuchtere Bereiche, die teilweise mit Erlen
bepflanzt worden sind, ansonsten ist das Gebiet nur entlang der Wege
mit Hecken ausgestattet. So ergeben sich hier sehr grosse, voellig
gehoelzfreie Bereiche.
Das ehemalige Hochmoor ist hier bis auf den Mineralboden abgetorft,
sodass Gleye den verbreitetsten Bodentyp darstellen. Die Ent-
waesserung erfolgt ueber Graeben und Draenungen in den ausgebauten
Heubach. So sind die Wiesen und Weiden des Teilgebietes III
ueberwiegend trittfest, stellenweise kann sich jedoch das
Niederschlagswasser ueber verdichteten Bodenhorizonten stauen.
Teilweise sind Binsen eingestreut und Flutrasenbereiche, stw. mit
Sumpf-Simse entwickelt.
In den mittleren Teil reichen zwei Weiden-Erlen-Feuchtwaldstreifen
hinein, in dessen Umfeld Feuchtwiesenbereiche erhalten sind
In diesem Teilgebiet sind auch einige Blaenken angelegt worden, die
eine gut entwickelte, mesotraphente Vegetationsentwicklung zeigen.
Der Anteil landeseigener Flaechen im NSG Heubachwiesen ist hoch,
entsprechend wurden in 1988 zahlreiche Optimierungsmassnahmen wie
die Anlage von Blaenken oder eine partielle Wiedervernaessung
durchgefuehrt.
Im Gebiet kommen folgende Paragraph 62-Biotoptypen vor:
- Kleingewaesser mit Verlandungsserien (FD, BE)
- Nass- und Feuchtgruenland (EC1, EC, EE3 ). |