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Waldwasserläufer  (Tringa ochropus L.)

EU-Code: A165

VS-Art. 4(2)

Rote Liste 2021 NRW (Brutvogelarten): k.A.
Rote Liste 2016 NRW (Brutvogelarten): k.A.
Rote Liste 2016 NRW (Wandernde Vogelarten): *
Rote Liste D: *
Status in NRW: R; Erhaltungszustand in NRW (ATL): G
Status in NRW: R; Erhaltungszustand in NRW (KON): G

Waldwasserläufer (Tringa ochropus)
© Foto: Martin Woike, Haan

Der 23 cm große Waldwasserläufer ähnelt dem etwas kleineren Bruchwasserläufer. Im Sommer tragen die Tiere auf der schwärzlichen Oberseite ein rahmfarbenes Fleckenmuster, das im Winter nur sehr schwach ausgeprägt ist. Charakteristisch sind die breite, weiße Schwanzwurzel und die schwarz gebänderte Schwanzspitze. Beim Auffliegen oder auf dem Zug lassen die Tiere ein flötendes „tlui-titit“ erklingen. Die Nahrung besteht aus kleinen Wirbellosen, nach denen sie auf Schlammflächen stochern.

Der Waldwasserläufer kommt in Nordrhein-Westfalen als regelmäßiger Durchzügler sowie als unregelmäßiger Wintergast vor. Die Brutgebiete liegen in sumpfigen Waldgebieten von Nordeuropa, Osteuropa und Russland. Die Watvögel treten auf dem Herbstdurchzug in der Zeit von Ende Juni bis Anfang November auf, mit Bestandsspitzen im Juli/August. Auf dem Frühjahrsdurchzug zu den Brutgebieten erscheinen die Tiere von Anfang März bis Anfang Juni, mit einem Maximum im April. Geeignete Nahrungsflächen sind nahrungsreiche Flachwasserzonen und Schlammflächen von Still- und Fließgewässern unterschiedlicher Größe. So kann die Art an Flüssen, Seen, Kläranlagen, aber auch Wiesengräben, Bächen, kleineren Teichen und Pfützen auftreten.

Der Waldwasserläufer erscheint in Nordrhein-Westfalen auf dem Durchzug in allen Naturräumen, mit einem Schwerpunkt im Einzugsbereich von Ems, Lippe und Rhein. Die bedeutendsten Rastvorkommen liegen in den Vogelschutzgebieten „Rieselfelder Münster“ und „Unterer Niederrhein“ mit Maximalbeständen von jeweils über 50 Individuen. In einigen weiteren Gebieten werden regelmäßig Maximalbestände von bis zu 30 Individuen erreicht. Der Maximalbestand des Durchzugs wird landesweit auf bis zu 500 Individuen geschätzt (2015). Die durchschnittliche Größe der rastenden Trupps liegt bei 1 bis 5, maximal 10 Individuen.