Kleiner Wasserfrosch  (Rana lessonae Camerano,1882)

(Syn.: Kleiner Grünfrosch, Tümpelfrosch, Kleiner Teichfrosch)

(Syn.: Rana meridionalis, R. esculenta lessonae, R. lessonae pannonica)

EU-Code: 1207

FFH-Anh. IV

Rote Liste 2010 NRW: 3
Rote Liste D: G
Erhaltungszustand in NRW (ATL): unbek.
Erhaltungszustand in NRW (KON): unbek.

Kleiner Wasserfrosch (Rana lessonae)
© Foto: Arno Geiger, Recklinghausen

Der Kleine Wasserfrosch ist ein kleiner Grünfrosch, der eine Körperlänge von 4 bis 6 (max. 7) cm erreicht. Äußerlich ist die Art auf den ersten Blick nicht schnell und eindeutig vom Teichfrosch (Rana kl. esculenta) oder dem Seefrosch (Rana ridibunda) zu unterscheiden. Die Tiere sind auf der Oberseite meist grasgrün gefärbt, seltener dominieren bräunliche oder blaugrüne Farbtöne. Der Rücken ist mit kleinen braun-schwarzen Flecken gezeichnet, die an den Rändern bisweilen zu Längsbändern verschmelzen. Über die Rückenmitte verläuft oftmals ein heller Längsstreifen. Die weiße Bauchseite ist mit einzelnen grauen Flecken gezeichnet. Der leise Paarungsruf des Kleinen Wasserfroschs ist eine kurze Rufreihe aus schnarrenden Einzeltönen.

Der Lebensraum des Kleinen Wasserfroschs sind Erlenbruchwälder, Moore, feuchte Heiden, sumpfige Wiesen und Weiden sowie gewässerreiche Waldgebiete. Als Laichgewässer werden unterschiedliche Gewässertypen genutzt: moorige und sumpfige Wiesen- und Waldweiher, Teiche, Gräben, Bruchgewässer, die Randbereiche größerer Gewässer. Seltener werden größere Seen, Abgrabungsgewässer, Flüsse besiedelt. Bisweilen kommt die Art sogar im Siedlungsbereich an Gartengewässern vor. Bevorzugt werden kleinere, nährstoffarme und vegetationsreiche Gewässer mit leicht saurem Wasser, die voll sonnenexponiert und fischfrei sind. Dort besiedeln die Tiere den größten Teil des Jahres die flachen Uferzonen. Im Gegensatz zu den anderen Grünfröschen kann der Kleine Wasserfrosch auch weit entfernt vom Wasser in feuchten Wäldern oder auf sumpfigen Wiesen und Feuchtheiden angetroffen werden. Die Überwinterung erfolgt meist an Land, wo sich die Tiere in Waldbereichen in lockeren Boden eingraben. Ein Teil überwintert auch im Schlamm am Gewässerboden. Bereits im zeitigen Frühjahr werden ab März die Laichgewässer aufgesucht. Erst bei höheren Temperaturen beginnt ab Mai die eigentliche Fortpflanzungsphase, mit einer Hauptlaichzeit im Mai oder Juni. Die Jungtiere verlassen ab Ende Juli bis Ende September das Gewässer. Alttiere suchen ab September die Landlebensräume zur Überwinterung auf. Die Besiedlung neuer Gewässer erfolgt vermutlich über die Jungtiere. Die Alttiere sind vergleichsweise ortstreu und weisen meist einen eingeschränkten Aktionsradius von nur 10 bis 150 m (selten bis 15 km) auf.

Der Kleine Wasserfrosch gilt in Nordrhein-Westfalen als „gefährdet“ und kommt vor allem im Tiefland in Lagen unter 100 m vor. Der Gesamtbestand wird auf über 300 Vorkommen geschätzt (2015).