Springfrosch  (Rana dalmatina Bonaparte,1840)

(Syn.: Rana agilis, R. gracilis)

EU-Code: 1209

FFH-Anh. IV

Rote Liste 2010 NRW: *
Rote Liste D: 3
Erhaltungszustand in NRW (ATL): G
Erhaltungszustand in NRW (KON): G

Springfrosch (Rana dalmatina)
© Foto: Peter Schütz, Essen

Der Springfrosch ist ein mittelgroßer, graziler Braunfrosch, der eine Körperlänge von 6 bis 8 (max. 9) cm erreicht. Auf der Oberseite sind die Tiere hellbraun bis rötlichbraun gefärbt und nur selten mit dunklen Flecken gezeichnet. Auffallend sind die dunklen Querbänder auf Ober- und Unterschenkel. Die weiß-gelbliche Bauchseite ist meist ungefleckt. Von anderen Braunfröschen unterscheidet sich der Springfrosch durch die lange, leicht zugespitzte Schnauze. Der leise Paarungsruf des Springfroschs ist eine längere Rufreihe aus einem „wog… wog … wog“.

Der Springfrosch ist eine wärmeliebende Art, die in Hartholzauen entlang von Flussläufen, in lichten gewässerreichen Laubmischwäldern, an Waldrändern und auf Waldwiesen sowie in isoliert gelegenen Feldgehölzen und Waldinseln vorkommt. Als Laichgewässer werden Wald- und Waldrandtümpel, Weiher, kleine Teiche, Wassergräben sowie temporäre Gewässer besiedelt. Bevorzugt werden sonnenexponierte, vegetationsreiche, meist fischfreie Gewässer. Im Winter verstecken sich die Tiere an Land und graben sich in frostfreie Lückensysteme in den Boden ein. Springfrösche gehören zu den „Frühlaichern“, wobei die kurze Fortpflanzungsphase bei günstiger Witterung bereits im Januar beginnt. Spätestens Ende April werden die Laichgewässer wieder verlassen. Den größten Teil des Jahres verbringen die nachtaktiven Alttiere im Landlebensraum. Die Jungfrösche gehen je nach Witterung zwischen Mitte Juni und Mitte August an Land. Springfrösche zeigen eine hohe Geburtsorttreue, wobei sich die Alttiere bis zu 1.500 m von den Laichgewässern entfernen. Dennoch ist die Art in der Lage, neue Lebensräume schnell zu besiedeln.

In Nordrhein-Westfalen erreicht der Springfrosch seine nordöstliche Verbreitungsgrenze. Die Vorkommen beschränken sich auf den südlichen Bereich der Kölner Bucht sowie den nördlichen Bereich der Eifel. Der Gesamtbestand wird auf über 50 Vorkommen geschätzt (2015).